Sie provoziert gerne, die Präsidentin des Umweltbundesamtes, Maria Krautzberger. Sie wusste genau, dass ihr große Aufmerksamkeit gewiss sein würde, für ihren österlichen Tempo-30-Vorstoß. Gerade jetzt hat es fast jeder eilig. Wer sich am Karsamstag durch den Innenstadtverkehr quält, um letzte Einkäufe zu erledigen, schüttelt nur den Kopf über Krautzberger. Sehr oft erlaubt die Verkehrssituation ohnehin kein schnelleres Fahren. Die Frau Präsidentin könnte aber vor allem jene Verkehrsrowdys gemeint haben, die sich beim Überholen in jede Lücke zwängen und andere gefährden. Rücksichtslos achten sie nicht im Geringsten auf Tempolimits. Diese Verkehrssünder gehören verfolgt und hart bestraft. Leider kommen sie allzu oft ungeschoren davon. Sie werden sich selbst dann nicht zügeln lassen, wenn in der ganzen Stadt Tempo 30 vorgeschrieben würde. Runter vom Gas möchten die am liebsten nie. Der gemäßigte Fahrer spürt sie permanent im Rücken, wie sie beinahe die Heck-Stoßstange berühren, ihre Nervosität auch auf die Ruhigen übertragen und als böse Treiber im Verkehr unterwegs sind.