Es gehört zum Profil der amerikanischen Handelskammer in Deutschland, für die transatlantischen Beziehungen Zuversicht zu verbreiten. Die Befragung des Vereins unter den 50 umsatzstärksten US-Unternehmen in Deutschland zeigt, dass es in den Wirtschaftsbeziehungen besser läuft als die Debatten über Zölle oder die Twitter-Tiraden des US-Präsidenten Trump es suggerieren. Unterm Strich bleibt Deutschland für US-Unternehmen ein ebenso attraktiver Standort wie die USA für deutsche Firmen. Wie so oft denken die Unternehmenschefs pragmatisch. Das politische Getöse ist zweitrangig, solange die grundsätzlichen Bedingungen stimmen. Dass Amerika zu Zeiten Obamas beliebter war als jetzt unter Trump, spiele kaum eine Rolle, sagt etwa Handelskammer-Präsident Frank Sportolari. Dass man für die Wahl einen Demokraten als Präsident bevorzuge, verhehlt man aber nicht: Noch ist der Handelskonflikt zwischen den USA und Deutschland nicht vom Tisch. Joe Biden als Präsident würde man mehr Kompromissbereitschaft und Verlässlichkeit in den Wirtschaftsbeziehungen zutrauen als Trump. Deshalb ist der Fokus auf die US-Wahlen gerichtet -und auf die Corona-Pandemie. Danach werden die Diskussionen auf politischer Ebene wieder zunehmen - mit oder ohne Trump.