Ein Fête de la Musique (Fest der Musik) kündigt Arte für den Sonntag an. Zwölf Stunden lang geben sich große Stars der Klassik, aber auch der Film-Musik und Interpreten des lustvollen Cross-over fernsehtechnisch die Klinke in die Hand. Zu behaupten, es reihe sich Glanzlicht an Glanzlicht, ist nicht übertrieben. Zum Auftakt (13 Uhr) hebt unter dem Motto "Staatsoper für alle" in Berlin Daniel Barenboim den Dirigierstab zum Open Air der Staatskapelle Berlin. Die Staatsoper rechnet mit bis zu 40 000 Zuschauern auf dem Bebelplatz, die sich ab den frühen Morgenstunden die besten Plätze sichern werden; da haben es die Fans an den Bildschirmen schon gemütlicher. Eine technische Neuerung begleitet die Offenbach-Operette "Die schöne Helena" (15 Uhr): Sie wurde im Pariser Théâtre du Châtelet von Regisseur Giorgio Barberio Corsetti und dem Videokünstler Pierrick Sorin im Bluescreen-Verfahren inszeniert; das heißt, die Schauspieler agieren auf einer blauen Bühne, und Techniker filmen gleichzeitig in Echtzeit maßstabsreduzierte Kulissenmodelle. Vor 25 Jahren, während der Fußball-Weltmeisterschaft in Italien, traten in den Caracalla-Thermen in Rom erstmals "Die drei Tenöre" auf; das Konzert, das damals über eine Milliarde Menschen verfolgten, ist ab 17.15 Uhr zu sehen. Pferde "tanzten" in der Salzburger Mozartwoche das Oratorium "Davide Penitente", zu sehen ist es ab 18.35 Uhr. Er ist nicht nur ein gefeierter Tenor, Rolando Villazón führt auch Regie: Arte zeigt daher seine "La Traviata" aus Baden-Baden (20.15 Uhr). In der Walt-Disney-Concert-Hall in Los Angeles fand im September ein Galakonzert mit dem Filmmusik-Komponisten John Williams statt; ab 22.35 Uhr erklingen seine Melodien zu "Star Wars" oder auch "Schindlers Liste". Zum Abschluss (0.15 Uhr) servieren "The Philharmonics" im Wiener Konzerthaus eine gelungene Mischung aus Klassik, Jazz und Balkan-Klängen.