Wie tickt eine Gesellschaft, die es für ein schützenswertes "Kulturgut" hält, Fohlen mit einem glühenden Eisen auf den Leib zu rücken, um ihnen ein Markenzeichen in Fell und Haut zu brennen? Schenkelbrand nennen Reiter und Pferdezüchter die schmerzhafte Tradition und haben mit massiver Lobbyarbeit dafür gesorgt, dass ein vom Landwirtschaftsministerium geplantes Verbot aus dem Gesetzentwurf gestrichen wurde - und eine "wirksame Schmerzausschaltung" erst von 2019 an verpflichtend sein wird. Bis ins Jahr 2019 wird es auch dauern, bis die betäubungslose Kastration von Ferkeln verboten wird - wieder so eine Tradition, für die es laut Agrarlobby keine "praxistaugliche Alternative" gibt.