Liebt die SPD es französisch? Mag sie es amerikanisch? Oder macht sie es doch treudeutsch? Hofft sie, eine offene Auswahl des künftigen Kanzlerkandidaten à la Hollande könnte wie in Frankreich zu einer Mobilisierung des linken Lagers führen? Setzt sie darauf, eine Kandidatenkür nach US-Vorbild - wo sich die Parteimitglieder nach einer Fernsehdebatte aller Bewerber für den Herausforderer entscheiden können - brächte ihr ein allgemein akzeptiertes und Erfolg versprechendes Ergebnis? Oder trifft es am Ende nach zahllosen flügellahmen Sondierungen doch wieder den Parteivorsitzenden, auf dass der einsam und allein, aber bindend schon den richtigen Personalvorschlag unterbreite? Und überhaupt: Bis wann soll der Kandidat (fest steht nur, dass es keine Kandidatin geben wird) gefunden und präsentiert sein? Keiner in der SPD weiß Rat.