Klümper und Keul, Fuentes und Ferrari - auch diese und weitere Mediziner stehen nicht nur für die schmutzige Seite des Sports, sondern sind mit ihrer Gewissenlosigkeit und Heuchelei eine Schande für ihren Berufsstand. Mark S., der gerade in München vor Gericht steht, fügt sich nahtlos ein. Seine Aussagen, er habe alles aus Liebe zum Sport getan und dafür sorgen wollen, "dass kein gesundheitlicher Schaden" entsteht, lassen einen fassungslos zurück. In Wirklichkeit hat der Arzt bei seiner Blutpanscherei auf höchst kriminelle Art und Weise mit dem Leben der von ihm betreuten Sportler gespielt. Ärztliche Ethik kannte er nicht. An Mediziner muss und darf die Gesellschaft besondere moralische Ansprüche haben. Wer hier schon das Mindestmaß nicht erreicht, hat seinen Beruf verfehlt. Immerhin: Im Gegensatz zu den oben genannten Ärzten des Grauens wird S. wohl einige Jahre im Gefängnis verbringen. Das ist gut so. Denn Abschreckung tut Not. Es ist die einzige Sprache, die solche Leute verstehen.