Zum Jahreswechsel wird es für die börsennotierten Unternehmen ernst mit der gesetzlichen Frauenquote. In diesem Zusammenhang hat Bundesjustizminister Heiko Maas einen bemerkenswerten Satz gesagt: "Wer die Frauenquote ignoriert, schneidet sich ins eigene Fleisch", meint er. Denn Frauen seien "ein Gewinn für jedes Unternehmen". Das ist eine Umformulierung der alten Behauptung, dass Konzerne mit weiblichen Führungskräften besser abschnitten. Das mag so sein. Wenn es aber so ist, steht Maas - und mit ihm die Quotenbefürworter - vor einem nicht auflösbaren Widerspruch: Wenn weibliche Führungskräfte einen signifikanten Wettbewerbsvorteil darstellen, dann regelt der Markt die Förderung von Frauen von selbst, und Unternehmen, die diesen Vorteil nicht erkennen, verschwinden vom Markt, weil die Konkurrenz wacher ist. Dann aber braucht man die Quote nicht. Sie ergibt eigentlich nur dann einen Sinn, wenn das Argument des Ministers nicht stimmt - nur dann braucht es die Nachhilfe per Zwangsvorschrift.