Die Aussichten für die Branche seien "rosig bis großartig", sagt deshalb Martin Lohmann von der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR). Auf geht's! Schätzungsweise haben die Deutschen im letzten Jahr mindestens 66 Milliarden Euro fürs Reisen ausgegeben. Genaue Zahlen werden an diesem Mittwoch in Berlin zum Start der Internationalen Tourismusbörse (ITB), der größten Reisemesse der Welt, vorgestellt. Über 10 000 Aussteller aus 190 Ländern und Regionen präsentieren sich in den 26 Messehallen unterm Funkturm. Auch wenn die Chinesen den Deutschen den Titel als Reiseweltmeister streitig machen, gilt Deutschland nach wie vor als ein wichtiger Reisemarkt. Fernreisen und Urlaub im eigenen Land liegen besonders im Trend. Selbst Seuchen, Kriege und Terror können die Reiselust nicht aufhalten. Sie lenken die Touristenströme nur um. Kreuzfahrten sowie hochwertige und teure Reisen sind gefragt wie noch nie.

Die gute wirtschaftliche Lage trägt ihren Teil zu dieser Reiselust bei. Niedrige Arbeitslosigkeit, gute Konjunkturaussichten und sinkende Verbraucherpreise sorgen dafür, dass man sich etwas leisten kann. Profitieren könnte die Branche auch vom billigen Rohöl, weil die Flugpreise sinken. Da trüben der schwache Euro, der starke Dollar und der teure Franken das Bild nur am Rande. Banken zahlen auf Guthaben ohnehin kaum noch Zinsen. Warum also nicht das Ersparte auf den Kopf hauen und einen schönen Urlaub buchen? Erlebnisse sind der wahre Luxus. Erinnerungen an einmalige Momente kann einem niemand mehr nehmen - auch wenn man sich später nur noch Balkonien leisten kann. Einmal im Leben in der Discobucht Eisberge besichtigen, einmal sich den Städtetrip nach New York gönnen oder mit dem Katamaran von Tahiti nach Bora Bora segeln - fast jeder kann sein persönliches Traumziel benennen. Immer öfter gehen diese Träume tatsächlich in Erfüllung.