Sie und all ihre Vorgänger hatten also schon 55-mal die Chance, ihre Beiträge zu einer sicheren Welt zu leisten. Aber die Lage wird eben nicht von Tagung zu Tagung besser. Das Gegenteil ist der Fall: Die Welt ist unsicher wie nie zuvor. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier stellt den Teilnehmern der Konferenz ein ernüchterndes Zeugnis - ein Armutszeugnis - aus: "Vom Ziel einer friedlicheren Welt entfernen wir uns von Jahr zu Jahr weiter." Eine deprimierende, aber leider vollkommen wahre Analyse. Klar: Dass es so turbulent zugeht auf der Welt, hat viel mit der Art und Weise zu tun, wie die USA, Russland und China ihre eigenen Interessen verfolgen. Aber unternimmt Deutschland genug, um die Lage zu beruhigen? Das politisch und wirtschaftlich so bedeutende EU-Land ist nicht nur auf erschreckende Weise militärisch schwach. Da deutsche Außenpolitik und deutsche Verteidigungspolitik nicht auf einer Linie liegen, findet das Land keine Rezepte, um aus seiner eigenen Stabilität heraus stabilisierend auf diese Welt zu wirken. Die Strategie fehlt, der Mut auch. Das wird bei der 57. Sicherheitskonferenz im nächsten Jahr nicht anders sein. Jede Wette!