Nach und nach zeichnen sich unfassbare Zusammenhänge ab; doch vieles liegt immer noch im Dunkeln. Stephan E. hat gestanden, Walter Lübcke (CDU) - als Alleintäter - getötet zu haben. Mittlerweile kommen allerdings Details ans Licht, die vermuten lassen, dass er Helfer hatte. Die Ahnung steigt auf, dass sich ein Netzwerk von Neonazi-Terroristen nicht nur über Deutschland, sondern weit darüber hinaus erstreckt; gerade hat Kanada die beiden Neonazi-Gruppen "Blood & Honour" sowie "Combat 18" auf seine Terrorliste gesetzt. Das dortige Ministerium für öffentliche Sicherheit erläutert auf seiner Webseite, "Blood & Honour" ("Blut und Ehre") sei "ein internationales Neonazi-Netzwerk, dessen Ideologie sich von der nationalsozialistischen Lehre Nazi-Deutschlands ableitet". Die Gruppe wurde 1987 in Großbritannien gegründet; ihr bewaffneter Arm "Combat 18" soll Morde und Bombenanschläge verübt haben. Ob Stephan E. mit "Combat 18" - die Ziffern stehen für "A" und "H" wie Adolf Hitler, in Verbindung stand, ist nicht bekannt, doch er besaß offenbar seit 2014 ein Waffenarsenal mit einer sogenannten Pumpgun, einer israelischen Uzi-Maschinenpistole samt Munition. Der Händler, der Stephan E. die Tatwaffe geliefert haben soll und der mutmaßliche Vermittler des Geschäfts wurden nun festgenommen und stehen unter dem Verdacht der Beihilfe zum Mord, wie NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" berichten.