Die Briten wollen mit der EU brechen - und zerbrechen regelrecht daran. Die Brexit-Betonköpfe beeindruckt es kein bisschen, dass Industrie-Schwergewichte wie Airbus oder BMW ihr Engagement auf der Insel überdenken, weil ein Chaos droht. Der europäische Luftfahrtkonzern Airbus beschäftigt in Großbritannien rund 14 000 Mitarbeiter. BMW baut auf der Insel den erfolgreichen Mini. Die Firmen wollen einen Brexit-Plan. Die verblendeten und verbohrten Brexit-Befürworter aber verdrängen die Folgen eines harten Bruchs. Sie haben Wahrnehmungsstörungen und zeigen sich immun gegen alle Warnungen und nüchternen Analysen. Dabei sollte es selbst dem Laien einleuchten, dass der schöne Traum von einer blühenden Insel-Wirtschaft ein Wolkenkuckucksheim ist. Die Brexit-Fans glauben an ein neues Imperium und eine starke britische Wirtschaft, sobald die Brüsseler Fesseln abgestreift sind. Sie müssen keine Mauern hochziehen; denn sie leben ja auf einer Insel. Aber sie verdrängen, dass sie den Rest der Welt, vor allem jedoch die ungeliebten Festlandseuropäer, als Kundschaft brauchen. Denn sie möchten doch ihren Wohlstand erhalten und mehren. Doch sie errichten Handelsschranken, möchten der EU die fälligen Austritts-Milliarden verweigern - und erwarten Fairness von ihren bisherigen Partnern. Wenn die Briten weiter mit Scheuklappen unvorbereitet auf das Brexit-Datum zu schlittern, werden sie bald erwachen und erkennen: Scheiden tut weh!