Danke, Danke, Danke. Die Bundeskanzlerin höchstselbst dankt viel und überschwänglich und vom Rednerpult des Bundestags aus. Klingt gut, ist aber schlecht; ist beredtes Zeugnis nämlich dafür, dass es vernehmlich knirscht im Gebälk der Koalition. Wenn aber die üblicherweise nüchtern-spröde CDU-Chefin sich ausdrücklich und ohne die Miene zu verziehen dazu hinreißen lässt, dem Koalitionspartner FDP öffentlich dafür zu danken, dass der für die Abschaffung der Praxisgebühr gesorgt habe, muss die Not wirklich groß sein. Immerhin weiß die ganze Republik, dass die Liberalen sich mit dem Verzicht auf die Praxisgebühr (den die Kanzlerin nicht wollte) die Zustimmung zum Betreuungsgeld haben abhandeln lassen. Sich für dieses Gezerre der beiden kleinen Koalitionsparteien zu bedanken, grenzt an Selbstgeißelung.