Seit den islamistischen Terroranschlägen vom 9. September 2001 in New York ist in der westlichen Welt die Dämonisierung des Islam an der Tagesordnung. Dazu hat der frühere amerikanische Präsident George W. Bush junior mit seiner Kriegsrhetorik von der "Achse des Bösen" wesentlich beigetragen. Besagte Rede hielt er im Januar 2002. Damals warf er Nordkorea, den Iran und den Irak in einen Topf mit islamistischen Terroristen, die den Weltfrieden bedrohen. Und rechtfertigte damit den späteren Einmarsch der US-Truppen in den Irak. Noch heute sind die Auswirkungen der Bush-Rede in den Köpfen präsent, wenn es um die arabische Welt geht. Aktuell zeigen fast sämtliche Diskussionen über die schwierige politische Lage in Ägypten, dass die westliche Welt offenbar nichts so sehr zu fürchten hat wie einen islamistischen Gottesstaat. Dabei ist der Volksaufstand in dem größten arabischen Land getragen von einer breiten Bewegung aus jungen Bürgern, Studenten, Intellektuellen und - richtig - auch der Muslimbrüderschaft.