Schauplatzwechsel: Ein Gymnasium in der Region, kürzlich. Im Deutschunterricht der elften Klasse fällt der Name Göring, Hermann Göring, und der Lehrer fragt, ob jemand wisse, wer das gewesen sei. Allgemeines Kopfschütteln. Keine Ahnung. Nie gehört? Doch. Einer hebt die Hand und erinnert sich: Ihm sei der Name schon mal untergekommen, irgendwie im Zusammenhang mit der Nazi-Zeit. Einer, ein Einziger nur, aus einer ganzen Klasse Sechzehn- und Siebzehnjähriger: kein Ruhmesblatt für Schüler, denen demnächst die Hochschulreife zertifiziert werden soll, als höchster Bildungsabschluss, den sie in ihrem Alter erlangen können.