Erst gescholten, jetzt ausgebucht: Der Ersatz für den Zivildienst kommt besser an als gedacht. Junge - und ältere - Menschen stehen Schlange für den Bundesfreiwilligendienst, der im Juli 2011 den sogenannten Wehrersatzdienst abgelöst hat. Die 35 000 Stellen in Krankenhäusern, Behindertenheimen und sozialen Einrichtungen reichen für die zahlreichen Bewerber längst nicht mehr aus. Doch für mehr Plätze ist im Bundeshaushalt kein Geld - es herrscht praktisch Einstellungsstopp. Selbst die größten Optimisten haben nicht mit einem solchen Andrang auf die Freiwilligen-Stellen gerechnet. Denn der Bundesfreiwilligendienst ist, anders als der Zivildienst, schließlich kein Pflichtdienst. Die Bundesländer fürchteten Konkurrenz zu ihren Jugendfreiwilligendiensten wie dem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) oder dem Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ). Wohlfahrtsverbände und karitative Träger unkten, es werde nicht genügend Interessenten geben. Doch bisher läuft die Umstellung von Pflicht- auf Freiwilligendienst erstaunlich reibungslos.