Weil US-Banken in den Neunzigern plötzlich viel Geld mit Investmentbanking verdienten, wollten auch die Deutschen dabei sein. Unterstützung bei Firmenübernahmen und Börsengängen, weltweiter Handel mit Wertpapieren aller Art und Devisen, Gold und Öl. Alles Geschäfte, mit denen gute Banken Milliarden verdienen können. Auch die Deutsche Bank hat gut verdient, viele Jahre steuerte das Investmentbanking den größten Teil zum Gewinn bei. Offenbar aber waren die Deutsche-Banker oft nur dann gut, wenn sie sich nicht ganz an die Spielregeln gehalten haben. Zahlreiche Untersuchungen und Prozesse haben gezeigt, dass es nicht nur die Geldgier einzelner Beschäftigter war, die zu den Fehlern geführt hat, sondern dass wichtige Kontrollen fehlten. Gut 20 Milliarden Euro hat die Bank für diese sogenannten Altlasten gezahlt - unter ständig wechselnden Chefs. Nun will der nächste, Christian Sewing, alles besser machen. Die Schwerpunkte sollen bei Privat- und Firmenkunden liegen, Investmentbanking soll nur noch eine begleitende Rolle spielen. Wenn das der Weg ist, den Sewing den Aufsichtsräten am Wochenende vorschlägt, dann ist das der Weg zurück in die Zukunft. Aber keine nach vorn blickende Strategie.