Meinungsbeitrag USA schaden sich selbst

 Foto: dpa/picture-alliance/ Patrick van Katwijk

Ein reibungsloser Warenverkehr ist gerade für Exportnationen wie Deutschland sehr wichtig. Aber der Handelsstreit zwischen den USA und China belastet nicht nur den Welthandel. Ein Kommentar:

 
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Ein beträchtlicher Teil der Eliten in Washington – Vertreter aus Politik, Ökonomie und Denkfabriken, ist wie besessen davon, den Aufstieg Chinas zu verhindern. Und zwar auf allen Feldern – militärisch, geostrategisch, technologisch und wirtschaftlich. Kaum etwas deutet darauf hin, dass sich das ändern wird. Auch unter dem neuen Präsidenten Joe Biden wollen die USA grundsätzlich an den Strafzöllen gegen den Rivalen China festhalten. Zwar möchte die US-Regierung mehr Ausnahmen zugunsten von Firmen in der Heimat gewähren, aber der Ton bleibt scharf. Man werde alle Optionen zum Schutz eigener Interessen auf dem Tisch lassen, droht Washington.

Dabei tun sich die USA mit ihren Strafzöllen gegen China keinen Gefallen. Sie schaden den Verbrauchern im eigenen Land, weil Unternehmen die Belastungen oft in Form von Preissteigerungen auf die Konsumenten abwälzen. Darüber hinaus haben Teile der einheimischen Wirtschaft, die mit Vorprodukten aus China arbeiten, unter höheren Kosten zu leiden. Und schließlich treiben die Vereinigten Staaten ihren wichtigen Handelspartner aus Fernost, den sie jedoch aus Furcht vor dem eigenen Bedeutungsverlust vor allem als Gegner ansehen, dazu, sich unabhängiger von US-Märkten zu machen.

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