In der Berufung der Jünger werden Menschen bei ihrer täglichen Arbeit angesprochen, nicht beim Gottesdienst oder Studium der Heiligen Schriften. Die Fischer bei der Arbeit werden nicht in eine andere Welt entrückt, sondern sollen Menschenfischer werden. Ihr Fertigkeiten sollten sie für die neue Idee einsetzen: Sie sollen Menschen gewinnen für den großen Traum, sie einbinden in ein Netz von Mitstreitern. Jesus führe sie dabei nicht in den Tempel, sondern in die Häuser, auf Marktplätze, an Straßenecken. Am Ende kämen dabei auch nicht Priester oder Ordensleute heraus, sondern Schüler Jesu: Meisterschüler. Menschen, die von ihm lernten, wie Gott sich die Welt und das Zusammenleben vorstelle, und die versuchen, diesen Traum im Alltäglichen umzusetzen. Dieses „Gebrauchtwerden“ gelte gerade auch in der aktuellen Situation. Diese werfe zugleich auch die Frage auf, was Sterben und Tod für Christen bedeute – nämlich nicht das Aus und den Untergang, sondern ein Geborgensein in Gott im Leben und Sterben. Nach dem Plan Gottes sollten wir Menschen alles tun, um lange und gesund zu leben. Hierzu zählten alle medizinischen und therapeutischen Maßnahmen. „Die Entscheidung, sich impfen zu lassen, soll jedem frei bleiben“, so der Pfarrer. Gleichzeitig bedürfe es bei jedem Menschen der Einsicht, sich selbst und andere zu schützen.