In seiner Predigt ging der Stadtpfarrer insbesondere auf das Münchner Missbrauchsgutachten ein, das er „einfach nur als furchtbar“ erachtete. „Ich schäme mich zutiefst, dass die Kirche eine solche Vergangenheit hat“, fand er deutliche Worte. Er könne die Vergangenheit leider nicht ungeschehen machen, aber mit dafür sorgen, dass solche Vorkommen in der Gegenwart und Zukunft ausgeschlossen sind. Sicherlich nicht wenige Menschen, die noch zu ihrer Kirche stehen, müssten sich heute regelrecht rechtfertigen, noch „in diesem Verein“ zu bleiben. Für ihn sei jeder Kirchenaustritt wie ein Stich ins Herz. Dies gelte umso mehr, wenn er an all das Gute denke, das die Basis, Kirchengremien oder Institutionen wie beispielsweise die Caritas für die Menschen leisteten. „Im Angesicht von Schuld hilft nur Wahrhaftigkeit“, verinnerlichte er. Er selbst könnte angesichts dieser Verantwortung wohl keine Nacht mehr schlafen. „Mein Platz ist in der Basis“, verdeutlichte er. Schuld und Versagen dürften nicht vergessen werden. Es bedürfe des Sakraments der Beichte – mit einer sorgfältigen Gewissenserforschung, eines demütigen Schuldeingeständnisses, einer ehrlichen Reue und eines klaren Akts von Wiedergutmachung als Buße. Ein Missbrauch von Kindern und aller Schutzbefohlenen dürfe es in der Kirche niemals mehr geben. Deren Aufgabe sei es nun, das verlorene Vertrauen zurückzugewinnen. „Die Kirche muss ein Schutzraum für Kinder und Schutzbefohlene sein“, appellierte er, dass diese ebenso an der Seite der Schwachen und Kleinen stehen müsse, wie es auch Jesus tue.