Am 20. Juli 2019 war er bei einem weiteren Einbruch in Haßfurt beteiligt. Dabei soll der dritte Angeklagte mit sechs weiteren Komplizen versucht haben, Metall zu stehlen. Doch diesmal blieb es beim Versuch. Denn die Diebe wurden auf frischer Tat von einer Polizeistreife ertappt und flüchteten zu Fuß über einen Zaun. Sie ließen einen weißen Mercedes Sprinter zurück mit einigen bereits eingeladenen Messingstangen und persönlichen Gegenständen.
Der dritte Angeklagte soll außerdem im November 2019 mit mindestens einem unbekannten Mittäter auf der Bahnbaustelle Leipzig-Mockau circa 2000 Meter Draht und etwa 500 Meter Tragseil gestohlen haben. Es handelte sich dabei um 1340 Kilogramm Kupfer- und Bronzemetall im Wert von circa 12 000 Euro.
Vor Gericht gaben der erste und zweite Angeklagte die Taten zu. Der dritte leugnete zunächst, am Tatort in Haßfurt gewesen zu sein, obwohl er im Fall des gescheiterten Diebstahlversuchs sein Portemonnaie samt Personalausweis und sein Handy im Mercedes Sprinter zurückgelassen hatte, was ihn überführte.
Der vierte Angeklagte war bei dem gescheiterten Diebstahl im Juli 2019 dabei. Der 29-Jährige wurde zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und acht Monaten verurteilt. Dieses Urteil ist bereits rechtskräftig. Die Urteile gegen die ersten drei Angeklagten sind nicht rechtskräftig.
Auf die Schliche kam die Kripo Schweinfurt den Tätern, weil diese nicht zum ersten Mal auf der Anklagebank sitzen. Zusammen haben die ersten drei Angeklagten 19 Einträge im Bundeszentralregister, davon die meisten Diebstähle und Betrugsfälle. Nicht nur die Täter, die ihren Wohnsitz in Halle und Leipzig haben, sind der Polizei bekannt, sondern auch deren Handynummern. Die wurden ihnen zum Verhängnis. Denn zu den Tatzeiten waren die Handys der Angeklagten in den jeweiligen Funkzellen der Tatorte eingeloggt. Außerdem hinterließen die Diebe bei ihren Taten reichlich DNA-Spuren an zurückgelassenen Sturmhauben, Kaffeebechern, Wasserflaschen und an der Einstiegsstelle an einem Zaun.