Michael Stoschek Mr. Brose wird 75

Er ist eine der prominentesten Unternehmerpersönlichkeiten Oberfrankens: Michael Stoschek, Vorsitzender des Verwaltungsrats der Brose-Gruppe. Foto: Brose

Als Jungspund übernahm er das Metallwerk seines Großvaters und machte es zum weltweit viertgrößten Automobilzulieferer in Familienbesitz. Am Sonntag hat Michael Stoschek Geburtstag.

 
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Der Vorsitzende des Verwaltungsrats der Brose-Gruppe Michael Stoschek begeht am morgigen Sonntag seinen 75. Geburtstag. Durch seine über 50-jährige Verantwortung für die Marke Brose zählt Michael Stoschek zu den erfahrensten Unternehmern in der Automobilindustrie. 1971 übernahm der Enkel des Firmengründers die Leitung des Metallwerks Max Brose & Co. in Coburg und entwickelte es zu einem internationalen Hersteller mechatronischer Komponenten und Systeme. Mit einem Umsatz von mehr als sieben Milliarden Euro und mehr als 30 000 Mitarbeitern in 25 Ländern ist Brose aktuell der viertgrößte Automobilzulieferer in Familienbesitz.

Nach Abschluss der Siemens-Stammhauslehre als bester seines Jahrgangs übernahm Michael Stoschek am 1. Oktober 1971 auf Wunsch seines Großvaters Max Brose die Verantwortung für den Betrieb, der damals 1000 Mitarbeiter beschäftigte und einen Umsatz von 55 Millionen D-Mark erzielte.

Als Stoschek nach 35 Jahren Anfang 2006 die operative Führung abgab, stand aus der vierten Generation der Gesellschafter kein Nachfolger zur Verfügung, und den Vorsitz der Geschäftsführung übernahm erstmals ein familienfremder Manager. Zu diesem Zeitpunkt war der Geschäftsumfang auf 2,2 Milliarden Euro gestiegen, den 9000 Mitarbeiter an 39 Standorten erwirtschafteten.

Nachdem sich die finanzielle Lage von Brose verschlechtert hatte, wurde die Geschäftsführung 2020 mit Ulrich Schrickel, einem ehemaligen Bosch-Manager, an der Spitze neu besetzt. Seitdem unterstützt Michael Stoschek mit dem Beirat des Unternehmens die neue Führung. Weiterhin wurde aus der vierten Generation Maximilian Stoschek am 1. Juli 2022 zum stellvertretenden Verwaltungsratsvorsitzenden und Nachfolger seines Vaters bestellt.

Für Stoschek bedeutet Unternehmertum, auch außerhalb der Firma Verantwortung zu übernehmen. Er fördert nationale und internationale Projekte in den Bereichen Sozialwesen, Kultur, Jugendförderung und Sport. Seine Geburtsstadt Coburg und die Stadt Bamberg verdanken ihm wesentliche Initiativen auf den Gebieten der Innenstadtqualität und der Kultur. Im Jahr 2003 erhielt er den Initiativpreis der Stiftung Industrieforschung, ist Träger des Verdienstkreuzes 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und wurde als Familienunternehmer des Jahres 2005 ausgezeichnet. 2010 wurde er für sein Lebenswerk mit dem Bayerischen Verdienstorden gewürdigt.

Der Leistungssport hat den Unternehmer wesentlich geprägt. Der mehrfache Landesmeister im Springreiten und Europameister im Rallyesport fährt auch aktuell erfolgreich internationale Wettbewerbe.

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