Michal Schumacher Schumacher-Erpressung: Mutmaßlicher Hintermann festgenommen

red/

Zwei Männer stehen unter Verdacht, die Familie von Ex-Rennfahrer Michael Schumacher erpresst zu haben. Nun hat die Polizei einen mutmaßlichen Hintermann festgenommen.

 
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Michael Schumacher und seine Frau Corinna kommen 2012 in Frankfurt am Main. Foto: dpa/Fredrik von Erichsen

Im Fall der versuchten Erpressung der Familie des früheren Formel-1-Weltmeisters Michael Schumacher hat die Polizei einen mutmaßlichen Hintermann festgenommen. Es handele sich um einen 52-Jährigen, der als Sicherheitsmitarbeiter für die Familie tätig gewesen sei, teilte die Staatsanwaltschaft in Wuppertal mit.

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Zwei mutmaßliche Erpresser der Familie sitzen aktuell in Untersuchungshaft Sie haben private Fotos der Familie besessen. Das habe die Auswertung aufgefundener Datensätze ergeben, teilte die Staatsanwaltschaft Wuppertal mit. Die gefundenen Fotodateien beträfen den privaten Bereich der Familie Schumacher.

Verdächtige im Juni verhaftet

Nähere Angaben könnten derzeit aus ermittlungstaktischen Gründen nicht getätigt werden. Die intensiven Ermittlungen dauerten an, hieß es. Die beiden Verdächtigen, ein 53 Jahre alter Mann und sein 30 Jahre alter Sohn, waren am 19. Juni auf einem Supermarktparkplatz im hessischen Groß-Gerau verhaftet worden.

Die Täter hätten gegenüber Mitarbeitenden der Familie behauptet, über Dateien zu verfügen, an deren Nichtveröffentlichung die Familie interessiert sein dürfte, hieß es damals von der Staatsanwaltschaft. Sie sollen eine Zahlung in Millionenhöhe gefordert haben - sonst würden sie die Daten im Darknet veröffentlichen. Als Nachweis hätten sie einige Dateien an die Familie übersandt.

Geld- oder Haftstrafe drohen im Fall einer Verurteilung

„Ihnen droht für den Fall einer Verurteilung eine Geld- oder Haftstrafe bis zu fünf Jahren“, sagte Oberstaatsanwalt Wolf-Tilman Baumert Ende Juni. Die beiden sind zugleich keine Unbekannten für die Polizei: Sie stünden aktuell in einer anderen Sache unter Bewährung.

Bei den aktuellen Ermittlungen seien acht Objekte durchsucht worden, neben den Hauptwohnsitzen der Beschuldigten auch der Zweitwohnsitz und Arbeitsplatz des älteren Verdächtigen in Konstanz sowie Räume weiterer Personen, unter anderem in Solingen. Dabei seien mehrere Datenträger aufgefunden worden, die nun ausgewertet würden.

Das Ermittlungsverfahren wurde ursprünglich von der Staatsanwaltschaft Kassel geführt. Es war nach einem Hinweis der Strafverfolgungsbehörden in der Schweiz eingeleitet worden. Die „Bild“-Zeitung hatte zuerst über eine versuchte Erpressung der Schumacher-Familie berichtet.