Corona habe einfach alles verändert und am Anfang habe man ja seine Masken selbst gebastelt aus Vorhängen oder alten Unterhosen. „Zwei Wochen bin ich mit einer alten Unterhose im Gesicht rumgerennt.“ Hier ließ natürlich das Lied „du bist mei Ünterhos“ nicht lange auf sich warten. Überhaupt habe die Corona-Krise auch ihre guten Seiten gehabt. „Ich habe 24 neue Lieder gemacht, „denn die fallen mir beim Laufen, wo er „Waldpaten“ begegne. „Früher hieß das Holz machen, heute Waldbaden, den ganzen Körper erleben oder Bäume umarmen“.
Michl Müller verstand es bei jeder Szene, seine Zuhörer mitzunehmen, und sah in Julia und Sebastian aus der ersten Reihe plötzlich ein neues „Volksmusikduo“ aus Ebelsbach und auch der Ort „Goggelgereuth“ schoss ihm immer wieder durch den Kopf, weil er auf seinem Weg nach Ebelsbach dieses Ortsschild gesehen hatte.
Michl Müller hatte bei seinem Programm „verrückt nach Müller“ einfach alles im Gepäck. Das reichte von der Schlagerszene „singen die Amigos ihre Lieder, kommt das Virus niemals wieder“ bis hin zum Fernsehprogramm, an dem er kein gutes Haar ließ. Das begann beim „perfekten Dinner“ und führte bis hin zu „Bauer sucht Frau“. „Ich habe mich schon lang fragt: Wo kriegen denn die bloß die ganzen Bauern her. Jede Sä-Maschine is doch schöner, aber die Frauen stehen drauf. Jede Frau müsste doch sofort ihre Bein unter die Arm nehm und nach Goggelgereuth renn!“
Die Pandemie habe aber auch zu anderen Entwicklungen geführt wie „Homeoffice“. „Aber es gibt einfach Berufsgruppen, die könna ka Homeoffice mach wie a Maurer oder der Metzger. Der kann ja a net sei Sau zum Schlachten mit ham nehm und im Wohnzimmer mit ihr Rosamunde Pilcher guck. Des wäret dann aber ein zartes Fleisch.“ Dann kam er auf Frank zu sprechen, der mit seinem Thermomix jetzt vegan kocht, aber dreimal die Woche zum Metzger rennt und Spießbratenbrödla isst“. Beim Thermomix spricht er sogar von den „drei Religionen, evangelisch, katholisch und Thermomix. Die glauben auch alles, was der ihnen verspricht. Der Thermomix-Abend als Videokonferenz war des schlimmste, was ich in meinem ganzen Leben gemacht hab.“
Aber durch seinen Hausbau, der nun schon drei Jahre dauert, sei er gut beschäftigt gewesen und nannte die Küchenplanung das Herzstück des Hauses „wenn du an Dampfgarer hast, brauchst kann Thermomixer mehr“ und auf seine „Rowenta-Kaffe-Maschine“ wollte er nicht verzichten, „denn mit der kriegst mit immer 6 Löffel Kaffee, egal wie viel Wasser auch immer, den besten Expresso“. Er wasche auch, aber bügeln gebe es für ihn nicht. Da verwies er auf Janik im grünen Jogginganzug von Aldi mit dem fränkischen Welthit „Männer, die bügeln, sind sexy.“
Mit Liedern wie „ich bin verrückt nach dir“ oder dem Blues „Spießbratenbrödla, des is meins, lieber zwei als nur eins“ traf er die Wünsche seiner Zuhörer, die ihn natürlich nicht ohne Zugabe von der Bühne ließen. Sie wurden von ihm belohnt mit einem Medley bekannter Lieder wie „Günther“ mit seinem Schneepflug, „wenn es Nacht wird am Kilimandscharo“, und natürlich durfte die „Fleischverkäuferin“ nicht fehlten. Die Stimmung schwappte dabei über und der ganze Saal sang mit.