Puristen achten auch auf Farben bei ihren Bücherregalen. Die einen ordnen nach Farben, dann gibt’s eventuell eine Regenbogenoptik, die anderen versehen die Bücher mit Schutzumschlägen in einer einzigen Farbe.
Accessoires ordnen
Wer seine Kerzen, Blumenvasen, Bilder, Pflanzen behalten will, stellt sie in Gruppen zusammen – zum Beispiel auf einem Sideboard oder auf dem Fensterbrett. Nicht alles lässt sich in Schränken deponieren – Boxen für Schlüssel und Krimskrams in der Diele, auf dem Schuhschrank arrangiert, sorgen für Ordnung – eine Alternative ist ein Wandregal oder -schränkchen.
Im Badezimmer packt man Tuben, Tiegel und Fläschchen am besten zusammen in eine Utensilien-Box, zum Beispiel aus Filz oder aus Rattan. Gerade in kleinen Bädern wichtig – sich auf wenige Farben etwa bei Handtüchern und Accessoires beschränken.
Kissen auf dem Bett, Sofa oder Sessel? Ja, aber nicht zu viele, gern genommen ist ein Mix aus geometrischen und floralen Mustern zum Beispiel. Material lässt sich gut mixen, Leinen, Seide, Samt.
Wertige Details
Designfans obacht – pro Raum sollte es nicht mehr als ein bis zwei prägende Möbel, Leuchten oder Accessoires geben, damit sie sich nicht gegenseitig die Show stehlen. Gerade wenn wenige Möbel nötig sind, kann man günstige Basics mit einem oder zwei hochwertigen Einzelstücken kombinieren – und wenn es das eigene Daheim ist, lohnt es, etwa ein kleines Badezimmer durch hochwertige Fliesen aufzuwerten und im Wohnraum ist „der edle Parkettboden bei der auszulegenden Fläche eher bezahlbar. Und eine edle Textil- oder Motivtapete wertet den Eingangsbereich auf, ohne gleich Unsummen zu verschlingen“, wie Ute Laatz rät.
Inspirierende Vorbilder
Inspirieren kann auch ein Blick in gute Bildbände. In „Pretty Small“ von Gestalten werden Einrichtungsideen weltweit vorgestellt. Darunter punktet zum Beispiel ein Interieur mit Einbauten. Das Shoji Apartment in London von Proctor und Shaw ist 29 Quadratmeter klein, überzeugt mit einer hellen, kunstvoll improvisierten Optik.
Hier wurde der Bettbereich ins Vertikale hinaufgebaut, mit Birkensperrholz und halb durchsichtigen Elementen, Polycarbonat-Trennwänden gearbeitet – geborgt von der Tradition der japanischen verschiebbaren Raumteiler, Shoji genannt.
Eine innovative Lösung, um bei einer so herausfordernden Raumgröße funktional alles unterzubringen, was ein normales Apartment braucht – samt Walk-in-Dusche. Helle Einbauten, sanfte Farben sorgen hier für Ruhe im Raum.
Beim Bildband „Pretty Small“ hält der Titel Wort, die vorgestellten Wohnbeispiele sind ziemlich klein und zeigen jede Menge feiner Lösungen. In einem Einzimmer-Apartment kann man mit Zonierungen durch Teppiche die Wohn- und Schlafbereiche voneinander abtrennen – oder durch verschiedene Wandfarben markieren.
Mit trennenden Vorhängen oder Möbeln, die von beiden Seiten bespielbar sind (offene Regale zum Beispiel oder Paravents) lässt sich ein Raum ebenfalls inszenieren und strukturieren.
Luft lassen
Insgesamt lässt sich beobachten, je weniger vollgepackt mit Möbeln und Dingen solche Mikrowohneinheiten sind, desto größer wirken sie. Wohnexpertin Ute Laatz: „Freie Flächen erwecken auch auf kleinem Raum den Eindruck von Weitläufigkeit.“
Wählt man dann auch noch Möbel wie Sideboards mit filigranen Füßen oder eher zierliche Sessel unterstützt dies noch das Gefühl von Luftigkeit und Größe. Bringt man zudem einen Spiegel gegenüber eines Fensters an, vergrößert das den Raum optisch auch noch. Und so unterschiedlich kleine Prunkkammern sein können, vor dem Einzug heißt es: ausmisten, sich trennen von Ballast. Das kann eine Befreiung sein – und für Gemütlichkeit sorgen.
Buchtipp
Pretty Small
Der mit interessanten Texten und Bildern versehene Bildband „Pretty Small“ mit dem Untertitel „Grand Living with Limited Space“ ist erschienen im Verlag Gestalten (255 Seiten, 39,90 Euro)