Mit Bildergalerie Unbekannter fällt Ebersdorfs berühmtesten Apfelbaum

Wolfgang Weiß und Sigi Simon begleiten seit Jahren einen Apfelbaum aus der Ebersdorfer Flur mit ihren Kameras. Nun hat diesen ein Unbekannter gefällt.

 
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Ebersdorf - Er hat dem Schnee getrotzt und auch der Hitze – gegen eine Motorsäge kam er allerdings nicht an. Ebersdorfs wohl berühmtester Apfelbaum ist tot. Gefällt von einem Unbekannten, der irgendwann am Freitagabend vor einer Woche anrückte und den Baum in der Dunkelheit fällte. Warum, das weiß niemand. „Vielleicht haben Sigi und ich nicht nur Freunde“, sagt Förster Wolfgang Weiß, der zusammen mit Sigi Simon den Baum fast schon berühmt gemacht hat. Seit Anfang 2014 zeigen die beiden bei Facebook immer wieder Fotos des Baums, der auf der Anhöhe zwischen Groß- und Kleingarnstadt, nahe der Straße nach Oberfüllbach, stand. Im Frühling, Sommer, Herbst und Winter – und eben nun zuletzt bedeckt von einer dünnen Schneedecke und am Boden liegend.

„Los ging alles 2014, als ich ein Foto einstellte und jemand dazu einen Kommentar abgab. Da dachte ich, mache ich doch eine Serie daraus“, erinnert sich Wolfgang Weiß. Seitdem schauten Sigi Simon und er regelmäßig vorbei. „Gut 50 Fotos sind im Jahr entstanden“, schätzt er.

Material, aus dem vielleicht jetzt noch etwas entstehen könnte – ein Kalender zum Beispiel. „Wir sind am Überlegen, aus dem Schlechten etwas Gutes zu machen“, sagt Weiß. Zum Beispiel eine Spendenaktion für die Pflanzung von neuen Bäumen an der Kreisstraße. „Denn da muss auf jeden Fall wieder ein Baum hin. Vielleicht sogar ein Apfelbaum.“

Vor Jahrzehnten scheint sich dort eine ganze Allee an Bäumen befunden zu haben, vermutet Weiß. „Doch diese weist mittlerweile sehr große Lücken auf“, bedauert er. Umso wichtiger sei der Apfelbaum gewesen. „In seiner Krone hat sich ein Mäusebussard seinen Platz mit anderen Vögeln geteilt“, konnte er beobachten. „Weil der Apfelbaum auf Gemeindeeigentum steht, hat der Bürgermeister wegen der illegalen Fällung Anzeige gegen Unbekannt erstattet“, so Wolfgang Weiß. Gleichzeitig sei ihm und Sigi Simon erlaubt worden, die Überreste des Baumes zu verwenden. „Wir sind zum Beispiel im Gespräch mit einem Möbelhersteller aus Großgarnstadt“, verrät er. Auch dass aus Teilen des Stamms Baumscheiben entstehen, die dann gegen eine Spende abgegeben werden, kann er sich vorstellen.

Die Fotos des gefällten Apfelbaumes zeigen, dass sein Stamm bereits hohl war. „Er hätte trotzdem noch zwei Jahrzehnte stehen können. Und auch aus Gründen der Verkehrssicherheit hätte er nicht gefällt werden müssen“, betont Wolfgang Weiß.

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