„Von der Roteiche und der Schwarznuss, einer Verwandtschaft der Walnuss, habe ich aber einen sehr positiven Eindruck. Beide kommen aus dem Osten Nordamerikas, zählen dort zu den bedeutendsten Laubbaumarten und zeigen ein klimatisch breites Spektrum, das auch für uns interessant sein kann“, meint Arno Eisenacher, der auch noch auf einige exotische Pflanzungen zeigt wie den „Blauglockenbaum“ aus China/Japan und die „Wilde Karde“ als Solitärpflanze am Rande.
Die „Wilde Karde“, die in der Türkei und Regionen Afrikas zuhause ist, fällt mit ihren markanten Blütenständen auf, die denen der Disteln ähneln. Der Name kommt aus dem Griechischen „dipsa“, was so viel wie Durst heißt. Die Wildstaude bringt Leben in die Natur, denn Hummeln, Bienen und andere Bestäuber fliegen sie an. Nach Niederschlägen sammelt sie Wasser in den Trichtern ihrer Blätter und damit ist sie noch dazu für Vögel und Wanderer eine wohltuende Quelle zum Stillen des Durstes.
Bei dem aus China stammenden „Blauglockenbaum“ (Paulownia), kommt Arno Eisenacher regelrecht ins Staunen. „Sie ist auch schon in Bayern auf dem Prüfstand, kommt mit wenig Wasser aus und kann es in rund 20 Jahren schon zu einem Kubikmeter Holz bringen. Somit ist es eine wirtschaftlich interessante Baumart für den Möbel- und Innenausbau, bei der sogar ich noch den Holzeinschlag erleben könnte,“ strahlt der „Hobbyforstwirt“ Eisenacher Zuversicht aus. Aber auch aus heimischen Wäldern nutze er bestimmte Sämlinge und Pflanzmaterial wie Eichenwildlinge aus dem Universitätsgut Sailershausen.
Als Fazit sieht er für sich die Artenvielfalt, „denn bei anhaltender Trockenheit wird bei einer breiten Mischung genügend übrig bleiben, wenn einmal ein Baum ausfällt, der Wald aber sonst geschlossen bleibt.“ Dies gelte auch für Laubbaumarten, die nur einen vernünftigen Wert erbringen, wenn sie zu Furnieren werden für eine Küche mit Erlendesign oder auch für Wein- und Whiskey-Fässer, für die gerne die Eiche Verwendung finde.
Seine Pflanzung steht mitten in einer grünen Fläche, die durch ihre Biodiversität und viele Blühpflanzen auffällt und viel Handarbeit beim Ausmähen erfordert, bei welcher Ehefrau Renata und der elfjährige Sohn Elias wertvolle Unterstützung leisten.
„Zwischen diesen Blühpflanzen bahnen sich derzeit die Laubbäume ihren Weg nach oben und säen um sich herum eine besondere Biodiversität auf der ganzen Fläche, die Bienen, Hummeln, viele andere Insekten und eine große Anzahl von Schmetterlingen nutzen“, meint Arno Eisenacher. Natürlich gebe es auch viele Mäuse und auf den Sitzstangen sehe man Greifvögel oder auch schon einmal Falken, die aus dem Flug heraus Mäuse fangen. Sohn Elias haben es vor allem die Ameisenhaufen angetan, an denen er das muntere Treiben der kleinen Insekten beobachten kann.
Überall bei den Waldgängen von großen Forstwirten oder auch in den Wäldern von Kommunen diskutiert man aktuell, wie Arno Eisenacher, die Zukunft des Waldes. In der Forstgemeinschaft Haßberge hörte man vor kurzem die Aussage „was Jahrhunderte galt, gilt nicht mehr“ und „wir haben noch kein Rezept für die Zukunft, denn es gibt nahezu keine Baumart, die mit wenig Wasser auskommt“. Christian Bartsch, Förster des Jahres 2021 aus Eltmann, verweist auf besondere Bäume wie „Zerr-Eichen“, ist sich aber ebenfalls sicher „ein breites Warenlager mit allen Baumarten ist die beste Zukunft“.
Eines scheint sicher: Der Klimawandel stellt Waldbesitzer vor große Herausforderungen und es stellt sich die Frage, welche Baumarten bestehen können. Seit vielen Generationen war die Fichte der „Brotbaum“, aber durch Klimawandel geraten heimische Baumarten immer mehr in Bedrängnis.
Die Baumartenwahl ist kein einfaches Thema. Ist es der Mischwald mit mehreren Baumarten nebeneinander oder liegt die Chance gar in fremdländischen Bäumen? Oder ist es der „reine Laubwald a la Eisenacher“? Dann kann sich der kleine Privatwaldbesitzer vielleicht noch auf seinen schnell wachsenden Blauglockenbaum freuen und zumindest Sohn Elias könnte sich an einem Wald mit stattlichen Laub-Bäumen erfreuen, in dem auch die Biodiversität eine besondere Rolle spielt.