Mitwitz Der „Glückstreffer“ braucht mehr Platz

maria Löffler
Die Mitwitzer Montessori-Schule ist auf der Suche nach Erweiterungsmöglichkeiten Foto: /Gemeinde Mitwitz

Die Montessori-Schule in Mitwitz benötigt weitere Klassenräume und eine Sporthalle. Jetzt soll ein Planungsbüro ein Gesamtkonzept erstellen.

 
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Mitwitz - „Die Montessori-Schule ist ein Glückstreffer und macht Mitwitz auch für Neubürger attraktiv.“ Diese Feststellung traf Bürgermeister Oliver Plewa (CSU), als er während der jüngsten Gemeinderatssitzung über Erweiterungswünsche des Montessori-Fördervereins sprach. Die Schule habe ein Platzproblem, deshalb will man jetzt ein Planungsbüro mit der Erstellung eines Gesamtkonzepts beauftragen. Einbezogen werden sollen dabei neben der Montessori-Schule der Turnverein, die Tennisanlagen sowie der Fußballverein. Was Plewa als „städtebauliche Rahmenplanung“ bezeichnete, soll auch verkehrstechnische Probleme lösen und Haltemöglichkeiten für Busse und Autos außerhalb der Wohngebiete schaffen.

„Wir müssen unterschiedliche Bedarfe und Nutzungen unter einen Hut bringen und in eine Lösung investieren, die zukunftsfähig ist“, erklärte der Bürgermeister. Vor allem aber brauche die Montessori-Schule zusätzliche Klassenräume und eine neue Sporthalle. Dafür könnten sich vorgehaltene Erweiterungsflächen als Glücksfall erweisen. Jetzt soll geklärt werden, welche Fördermittel für die Planung infrage kommen.

Zukunftsweisend

Ebenfalls zukunftsweisend sei der Bau des neuen Kinderhorts. Die Errichtung der Sonnenschutz-Anlage wurde an die Firma SST Sonnen-Schutz-Technik Skrzypczak aus Coburg vergeben. Architekt Peter Kropf informierte in diesem Zusammenhang über den Sachstand: „Der Estrich ist eingebaut, als nächstes finden Fliesenarbeiten statt.“ Klärungsbedarf gebe es dagegen bei den Außenanlagen. Auch bei der Ausstattung gab es einen offenen Posten, nämlich den Einbau einer Spiel- und Sportebene in einem der Gruppenräume. Plewa: „In einem Ortstermin haben wir uns einen Überblick verschafft. Entsprechende Angebote sollten uns jetzt eigentlich schon vorliegen, das ist aber leider nicht der Fall. Wir möchten also abwarten, wie die Ergebnisse hier ausfallen.“ Jetzt wolle man sehen, „ob es finanziell noch Luft dafür gibt“ und Ausschau nach Fördermöglichkeiten halten.

Keine guten Neuigkeiten gab es bezüglich einer Schulsprengeländerung, die die Gemeinden Sonnefeld und Mitwitz betreffen. Ab Herbst werden Schüler, die aus den Ortsteilen Hassenberg und Wörlsdorf stammen, nicht mehr in Mitwitz, sondern in Sonnefeld zur Schule gehen. Plewa konnte aber das Gremium beruhigen: „Die Grundschule Mitwitz ist in ihrem Bestand nicht gefährdet.“ Die Änderung sei zwar bedauerlich, aber auch nachvollziehbar, meinte er.

Ein weiteres Thema bei der Sitzung war der Innenausbau der „Alten Schule“, das ein Generationenhaus werden soll. Die Gemeinde habe viel Geld in die Hand genommen, um eine Nutzung des ortsbildprägenden Gebäudes zu ermöglichen, sagte der Bürgermeister. Unter anderem betreiben Diakonieverein und evangelische Kirchengemeinde im Erdgeschoss eine Bücherei. Für das zweite Obergeschoss sei bislang eine gemeindliche Nutzung vorgesehen. Plewa: „Man könnte hier vielleicht Workshops abhalten oder auch einmal eine Gremiumssitzung stattfinden lassen.“ Denkbar sei die Etage außerdem als Ausweichmöglichkeit für die Verwaltung.

Renovierungsbedürftig

Offen sei dagegen die Nutzung des ersten Stockwerks. „Es handelt sich um zwei große Räume, die man renovieren müsste“, resümierte Architekt Peter Kropf. „Der Parkettboden hat unter einem Wasserschaden gelitten, Wasserleitungen sind an der Decke verlegt, die Elektrik ist teilweise gar nicht mehr in Betrieb.“ Um letztere müsse man sich unbedingt kümmern. Die Heizung funktioniere, „nur die Heizkörper müsste man streichen. Auch der Fußboden muss renoviert werden, und den Wänden sollte man einen Anstrich gönnen. Zusätzlich sollte eine Zwischendecke eingezogen werden, damit man die Leitungen nicht mehr sieht.“ Darüber hinaus müsse man den Handlauf höher setzen und die Treppe abschleifen. Am Ende hatte der Rathauschef noch eine positive Nachricht, denn die „Energievision Frankenwald“ sei auf der Suche nach einem neuen Büroraum als dauerhafte Lösung. Das Gremium einigte sich darauf, die Räume für rund 64 000 Euro zu renovieren.

Auf die Bremse tritt Mitwitz dagegen, wenn es ums Tempo geht – in Sachen Verkehrsberuhigung. Vorausgegangen waren unter anderem Anträge der CSU und der Grünen, die in die gleiche Richtung zielten. Nun habe eine Verkehrsschau stattgefunden, mit dem Ziel, die Geschwindigkeit in den Ortsteilen auf Tempo 30 zu beschränken, informierte Plewa.

Obwohl sich aus der Stellungnahme der Kronacher Polizei keine besondere Gefahrenlage ableiten lässt, will man jetzt nach eigenem Ermessen Maßnahmen einleiten. Im Raum stehen eine zulässige Höchstgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern für Kaltenbrunn und Geschwindigkeitsmessungen in Burgstall, Schwärzdorf und Horb an der Steinach. Die Messergebnisse sollen als Basis für die Entscheidungsfindung dienen.

Verkehrsschau

Darüber hinaus findet am 27. April eine überörtliche Verkehrsschau statt. Folgende Gefahrenstellen will man dabei laut Plewa in den Fokus rücken: Kronacher Straße von Höhe Sparkasse bis zur Ampelanlage in der Coburger Straße, Ortsdurchfahrt Steinach und die Fußgängerüberquerung der Bundesstraße in Burgstall.

Mehr Tempo würde die Gemeinde gerne zulegen, wenn es um die Vergabe der Tiefbau- und Landschaftsbauarbeiten für die Neuordnung des Areals „Südwestlicher Ortseingang an der Coburger Straße“ geht. „Wir hätten zwar nicht mehr schneller planen können, aber jetzt brauchen wir konkrete Angebote“, erklärte Plewa. Ob man die bekomme, sei noch unklar.

2. Bürgermeister Jürgen Kern (SPD) fragte nach, ob man öffentliche Toiletten in die Planung einbezogen habe. Hier verwies der Rathauschef auf die WC-Anlagen im Schloss, deren öffentliche Nutzung vom Landratsamt immer wieder zugesagt worden sei. „Leider sind sie momentan immer noch zu“, bedauerte er.

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