Mitwitz Europa sagt ja zum Erlebnisweg

Nicole Julien-Mann
  Foto: Nicole Julien-Mann

Die Gemeinde wird um zwei Attraktionen reicher: Dank gewährter Fördergelder kann der der Geburtsort des Grünen Bandes das darin liegende Potenzial nun voll ausschöpfen.

 
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Bisher wissen nur Ortskundige in Mitwitz, wo die ehemalige innerdeutsche Grenze zwischen Bayern und Thüringen verlief. Das wird sich jetzt ändern. Ein Erlebnisweg mit Infotafeln und ein Themenspielplatz am Breitensee in Mitwitz sollen den ehemaligen Grenzstreifen für Besucher aller Altersgruppen erschließen. Besonders im Fokus stehen Familien mit Kindern. Sie werden nicht nur Informationen über den denkwürdigen Lauf der Geschichte erhalten, sondern auch über die ökologischen Besonderheiten. Gestern erhielt die Marktgemeinde nun die Leader-Förderzusage für die Realisierung des engagierten Projekts. Das einzigartige Konzept war dafür ausschlaggebend, zumal die Marktgemeinde als Geburtsort des Grünen Bandes gilt, war nach der Wiedervereinigung doch hier die Idee eines Biotopverbundes entlang der ehemaligen deutsch deutschen Grenze entstanden.

Spannendes Angebot für Familien

Leader ist eine Initiative der Europäischen Union zur Förderung innovativer Ideen und Projekte, die den ländlichen Raum entwickeln und stärken sollen. Er sei sei zunächst skeptisch gewesen, erzählt Michael Hofmann, Leader-Koordinator für Oberfranken, im Mitwitzer Rathaus. „Braucht es tatsächlich einen Themenweg?“ Andererseits sei die Bedeutung und das Potenzial des Grünen Bandes lange nicht erkannt, geschweige denn ausgeschöpft worden. Das spannende Angebot für die ganze Familie und für die einheimische Bevölkerung habe ihn überzeugt. Der Spielplatz mache neugierig auf den Themenweg, die Storyline füge alles zu einem stimmigen Gesamtkonzept, daher: „Ein klares Ja! Durch Mut und Professionalität entsteht hier ein tolles Ergebnis!“

Finn und Bella als Begleiter

Auf dem Themenweg werden das Heidemännchen Finn und die Schwarzstörchin Bella die kleinen und großen Spaziergänger begleiten. Beide Figuren sind bewusst gewählt: Das Heidemännchen ist Teil des Wappens der Marktgemeinde Mitwitz und nimmt zudem Bezug auf die mageren Standorte entlang des Grünen Bands. Der Schwarzstorch ist eine geschützte Art, die in den Mitwitzer Wäldern brütet. Er dient als Symbol für das Zusammenwachsen von Ost und West, denn schon zur Zeit der innerdeutschen Grenze flog er zwischen den thüringischen und bayerischen Gemeinden hin- und her. Ein Aspekt, den auch Stefan Seewald von der Oberfrankenstiftung hervorhebt, der das Projekt bereits perspektiv weiterdenkt und sich eine Zusammenarbeit mit dem Freistaat Thüringen vorstellen kann. „Zunächst aber kommen hier im Sinne der Volkswohlfahrt Fördergelder der einheimischen Bevölkerung zu Gute.“

Alle ins Boot geholt

Bürgermeister Oliver Plewa hat die vielen Mütter und Väter des Erfolgs im Blick. „Wir wollten viele Perspektiven und Interessen berücksichtigen, daher haben wir alle ins Boot geholt: die Mitwitzer Bürgerinnen und Bürger, den Tourismusverein, die Ökologische Bildungsstätte, den Bund Naturschutz und die Projektgruppe, die im Rathaus die Gemeindeentwicklung koordiniert.“

Susanne Faller vom Regionalmanagement des Landkreises Kronach hebt die gute Zusammenarbeit mit der Marktgemeinde Mitwitz hervor: „Jeder Cent ist gut investiert, denn alles ist durchdacht und mit Liebe gemacht – das kommt an!“

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