Mitwitz Jetzt sind Visionäre gefragt

Heike Schülein
Ehrenbürger Heinz Köhler (rechts) übergab ein Exemplar seines Buchs „Als der Krieg nach Mitwitz und ins Steinachtal kam“ an Bürgermeister Oliver Plewa (Mitte) für das Rathaus. Mit im Bild ist Friedrich Bürger. Foto: Heike Schülein

Die Marktgemeinde arbeitet derzeit daran, ihre Möglichkeiten auszuloten, wie und wohin sie sich entwickeln will. Für den Kernort hat man bereits viele Ideen. Nun sind die Ortsteile an der Reihe.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Das Gemeindeentwicklungskonzept (GEK) soll den Weg für die Weiterentwicklung der Marktgemeinde aufzeigen. Es verdeutlicht die zentralen Herausforderungen des Markts, definiert Ziele und benennt Maßnahmen zur Förderung einer zukunftsfähigen Gemeinde. Erarbeitet wird das GEK mit den Experten der Firma Cima. Bei der jüngsten Gemeinderatssitzung gaben deren Mitarbeiterinnen Daniela Pohl und Katharina Gogolin einen aktuellen Planungsstand.

Ortsspaziergänge

„Wir wollen das Wissen der Bürger zum Vorteil nutzen“, bekundete Pohl, dass eine umfassende Ausgangsanalyse unter einer breit angelegten Bürgerbeteiligung zentraler Bestandteil der Konzeptentwicklung sei. Als nächster Verfahrensschritt gehe es daher in die fünf Planungswerkstätten vor Ort. Den Beginn machen Ortsspaziergänge am 3. November ab 17 Uhr zunächst in Leutendorf und danach in Horb. Um 18.30 Uhr werden die aktuellen Themen in einem Workshop festgehalten, wozu alle Interessierten ebenfalls eingeladen sind. Die vier weiteren Planungswerkstätten sind für das Frühjahr 2023 angedacht. Bis Mai 2023 wird man Unterlagen sichten und anhand der gewonnenen Erkenntnisse die Bestandsanalyse abschließen. Die Entwicklungsziele sollen von Mai bis Juli 2023 definiert werden, bevor im Zeitraum Juli bis Dezember 2023 das Maßnahmenkonzept mit dem Gemeinderat abgestimmt wird.

Umsetzung Schritt für Schritt

„Wir erarbeiten einen bunten Blumenstrauß an Möglichkeiten, wie die zukünftige Entwicklung der Gemeinde vorangetrieben werden kann“, erläuterte die Geografin. Sie wie auch Bürgermeister Oliver Plewa (CSU) betonten, dass die Ergebnisse nicht von jetzt auf gleich umgesetzt werden können. „Wir werden uns nach Kräften bemühen, die Maßnahmen Schritt für Schritt anzugehen. Aber es soll sich niemand falsche Hoffnungen machen, dass es nun gleich mit einer Dorferneuerung losgeht“, verdeutlichte er. Das GEK sei gewissermaßen eine vom Amt für ländliche Entwicklung auferlegte „Hausaufgabe“ für Mitwitz, um in die Verfahren für alle Ortsteile einsteigen zu können. Bei einer Klausurtagung hatte das Gremium bereits zahlreiche Handlungsfelder auf den Punkt gebracht. „Wir haben uns intensiv mit dem Kernort Mitwitz auseinandergesetzt. Jetzt sind alle Ortsteile dran“, bekundete Plewa.

Freikarten für Engagierte

Um das Ehrenamt zu würdigen, möchte man ab sofort alljährlich in unterschiedlichen Bereichen ehrenamtlich Tätige mit Freikarten belohnen. Den Anfang machen in diesem Jahr die aktiven Feuerwehrleute der Feuerwehren im Gemeindegebiet, die jeweils mit zwei kostenlosen Tageskarten bedacht werden.

Die Gemeinde stellt Förderantrag zum Regionalbudget 2023 der Allianz B 303+ für die Platzgestaltung am Dorfplatz in Leutendorf. Laut Ortssprecher Frank Reisenweber möchte man den lieblos angelegten Platz rings um den Dorfbrunnen ansprechend gestalten. Er soll als Begegnungsmöglichkeit für die Dorfgemeinschaft gepflastert und mit Sitzbänken versehen werden. Die Projektsumme ist auf 20 000 Euro, die Fördersumme auf 10 000 Euro begrenzt.

Nur ein Angebot

Aufgehoben wurde die Ausschreibung für das Gewerk „Zimmerer- und Holzbauarbeiten“ für den Holzpavillon beim Projekt „Neue Mitte Mitwitz“ in der Kronacher Straße 3. Hier war nur ein Angebot mit der Angebotssumme von 370 000 Euro – mehr als das doppelte des Kostenvoranschlags – eingegangen. Das Gewerk soll unter neu sortierten Bedingungen erneut ausgeschrieben werden. Indes laufen die Landschaftsarbeiten weiter.

Eingangs stellte Ehrenbürger Heinz Köhler sein neues Buch „Als der Krieg nach Mitwitz und ins Steinachtal kam“ vor. In dem Buch bezieht er sich vor allem auf Aussagen von Zeitzeugen. Zu erhalten ist der Band zum Selbstkostenpreis von zwölf Euro im Rathaus Mitwitz. Köhlers Dank galt insbesondere dem Gestalter Friedrich Bürger.

Einsparpotenziale für Strom

Der Strompreis bei der SÜC erhöht sich ab 1. November von derzeit zwischen 5,8 und 6,5 Cent pro Kilowattstunde auf 52,39 Cent. Die Abschaltung der Beleuchtung öffentlicher Gebäude ist laut Bürgermeister Plewa bereits erfolgt. Im Gespräch mit der SÜC will man versuchen, Einsparpotenziale zu finden, sowie ein Konzept für die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED erarbeiten. Mit den Feuerwehren sowie Verantwortlichen der kritischen Infrastruktur wurde ein Konzept für den Katastrophenschutz auf den Weg gebracht, um für einen etwaigen längeren Stromausfall gerüstet zu sein.

Bilder