Die Rettung des alten Bauernhaus scheiterte an den hohen Kosten. Nun wird es abgerissen. Für das dann freie Areal gibt es bereits Ideen.
Mitwitz - In Mitwitz haben die Rückbauarbeiten des Anwesens „Kronacher Straße 3“ begonnen und sollen noch vor Ostern abgeschlossen werden. Laut Bürgermeister Oliver Plewa sei trotz aller Bemühungen, das historische Bauernhaus mit Scheune in der Ortsmitte zu erhalten, ein Abriss als die einzig sinnvolle Lösung erachtet worden. Dies sei einhellig im Marktgemeinderat beschlossen worden.
Das alte Bauernhaus, von dem man annimmt, dass es in Teilen vor mehr als 200 Jahren erbaut wurde, war im Jahr 2011 vom Markt Mitwitz mit Unterstützung durch Städtebauförderungsmittel erworben worden mit dem Ziel, einen nachhaltigen Beitrag zur Belebung der Ortsmitte zu leisten. „Wie man es aber auch drehte und wendete: Es konnte kein sinnvolles Nutzungskonzept gefunden werden“, so Plewa.
Hinzu komme, dass die Kosten für eine Revitalisierung – auch unter Berücksichtigung der Preisentwicklungen der letzten Jahre – explosionsartig gestiegen seien. Zwar habe ein Förderbescheid von der Regierung von Oberfranken vorgelegen, aber diese Zuschüsse seien gedeckelt gewesen.
„Ist bei einer derartigen Kostenexplosion das Kosten-/ Nutzenverhältnis für eine umfassende Revitalisierung grundsätzlich noch gegeben? Sind uns die Installation einer Wohnung und einer Tourist-Information im ehemaligen Bauernhaus mehr als 1,25 Millionen Euro wert? Die Innenausstattung nicht eingerechnet. Oder sollten wir auf Grund der veränderten Rahmenbedingungen das Projekt neu bewerten?“,fragt Plewa. Nun arbeiten parallel zu den Abrissarbeiten die Landschaftsarchitekten „Freiraumpioniere“ aus Weimar an den Planungen für ein Nachfolgekonzept.
So könnte laut Oliver Plewa ein neuer Anziehungspunkt in der Mitte der Marktgemeinde entstehen. Dafür sei der Platz an der Kronacher Straße 3 ideal. „Es ist uns ein Anliegen, die Planungen so zu gestalten, dass die Aufenthaltsqualität für Bürgerinnen und Bürger gesteigert wird“, betont der Bürgermeister. Da davon auszugehen ist, dass das von den Landschaftsarchitekten erarbeitete Nachfolgekonzept für den Platz frühestens im Sommer 2022 umgesetzt wird, soll es eine vom Stadtumbaumanagement geplante Zwischennutzung geben.
Der Platz könnte beispielsweise ein ausgezeichneter Standort für den in Mitwitz geplanten „Grünen Markt“ sein, schlägt der Rathauschef vor. Das Angebot von frischen und regionalen Produkten soll noch in diesem Jahr in der Gemeinde etabliert werden und ein- bis zweimal monatlich stattfinden. gm
