„Einen Wolf können wir in diesem Fall aus meiner Sicht aber auch ausschließen“, betont Kelle, der im Jagdverband Kronach der offizielle Ansprechpartner für große Beutegreifer wie Luchse und Wölfe ist. Grund sei, dass der Abdruck vermutlich viel zu klein für einen ausgewachsenen Wolf sei. Damit bleibe in seinen Augen der Fuchs als Hauptverdächtiger zurück. „Tatsächlich würde das auch gut ins Bild passen“, berichtet der Jäger. Die Füchse seien derzeit nämlich ausgesprochen ausgehungert und würden daher mitunter größere Risiken bei der Nahrungssuche eingehen. Dabei würden sie mitunter auch Jagd auf größere Tiere wie Rehe machen – und als klassischer Kulturfolger habe der Fuchs auch kein Problem damit, den Menschen nahe zu kommen. „Studien zufolge gibt es in manchen britischen Städten bereits eine dichtere Population an Füchsen als auf dem Land“, erklärt er. Ihm sei persönlich beispielsweise auch ein Fall bekannt, in dem ein Fuchs auf der Nahrungssuche durch eine offene Terrassentür in ein Haus gelangt sei. Für einen Fuchs spreche außerdem, dass er zunächst nur einen kleinen Teil der Beute mitgenommen habe. „Ein Wolf hätte keine der Gänse am Leben gelassen“, betont der Experte.