Mitwitzer Friedhof Ein wahrhaft trauriger Anblick

Heike Schülein
  Foto: Schülein

Der Mitwitzer Bauausschuss beschäftigte sich mit dem schlechten Zustand des örtlichen Friedhofs. Bei einem Ortstermin nahm das Gremium kleinere und größere Handlungsfelder in Augenschein.

 
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Die gepflasterten Wege auf dem Friedhof in Mitwitz befinden sich in einem desolaten Zustand. Sie sind nicht nur unansehnlich, durch das Absenken sind sie auch zu Stolperfallen geworden. Dass Handlungsbedarf besteht, weiß auch Bürgermeister Oliver Plewa. „Wir können eine Sanierung aber nur schrittweise vornehmen“, verdeutlichte er den Mitgliedern des Bauausschusses bei einer Ortsbesichtigung. Aufgrund der finanziellen Situation der Marktgemeinde müsse man die Arbeiten auf mehrere Jahre verteilen. Matthias Rudolph (Die Grünen) regte an, anstatt Platten oder Teer über hellen Schotter nachzudenken, was sowohl aus ökologischer als auch ästhetischer Betrachtungsweise Sinn mache. Die Verwaltung wird Angebote von Fachfirmen in verschiedenen Ausführungen einholen, worüber danach im Gremium beraten wird.

Glockenturm in schlechtem Zustand

Ein weiteres Handlungsfeld ist der arg in Mitleidenschaft gezogene Glockenturm auf der Aussegnungshalle, mit dessen Querbalken-Sanierung eine Zimmererfirma beauftragt wird. Im sehr schlechten Zustand befindet sich zudem die Einfriedung im östlichen Teil des Friedhofs. Die Steinmauer soll durch den Bauhof zeitnah rückgebaut, als Ersatz im kommenden Frühjahr eine Hecke mit heimischem Gehölz angepflanzt werden. Auch hierfür wird man Kostenangebote einholen. Angedacht ist darüber hinaus eine Neugestaltung des Friedhofes, nachdem sich gerade im östlichen Teil Freiflächen aufgetan haben. Hier könnte ein neues Urnenfeld entstehen, nachdem das bestehende nahezu belegt ist. „Familiengräber werden nicht mehr so nachgefragt“, sprach Plewa von einem Wandel der Bestattungskultur. Ein großes Anliegen war es ihm, mehr Aufenthaltsqualität bzw. Atmosphäre zu schaffen. Hierfür sollen bestimmte Freiflächen nicht mehr als Grabstätten angeboten werden, vielmehr sollten Bäume bzw. Stauden angepflanzt oder Sitzgelegenheiten errichtet werden. Hierfür wird zunächst eine grobe Vorentwurfsplanung bei Landschaftsarchitekten in Auftrag geben und darüber anschließend im Gremium diskutiert. Nicht verschließen wolle man sich weiteren alternativen Bestattungsformen. Denkbar wäre zum Beispiel die Ausweisung eines Waldfriedhofs.

Lichtkonzept

In der letzten Gemeinderats-Sitzung hatten Studierende der Hochschule Coburg ein Lichtkonzept für den geplanten Holzpavillon in der Kronacher Straße 3 vorgestellt, der Anfang September errichtet werden soll. Mittlerweile wurden die Planungen seitens des Bauhofs konkretisiert und dabei auch vom Bauhofleiter Michael Renner teilweise etwas abgeändert bzw. „heruntergeschraubt“. Gesteuert werden soll das in mehreren Stärken und Weißabstufungen dimmbare Lichtkonzept mit einer App. Das bei der Fachfirma Bega in Auftrag gegebene Kostenangebot beläuft sich auf rund 25 000 Euro.

„Die Beleuchtung ist eine schöne und wichtige Sache, die wir aber nicht übertreiben sollten“, bekundete der Bürgermeister, dass man die Thematik Lichtverschmutzung und Energieeinsparung ernst nehme. Das Lichtkonzept erfolgt in LED-Technik. Zudem werde der Pavillon nur zu bestimmten Zeiten in Szene gesetzt und keinen „Riesenbereich“ ausleuchten. Mit den vom Bauhofleiter vorgestellten Modifizierungen bestand Einverständnis. Die Kosten sind förderfähig. Jürgen Kern (SPD) regte auch eine Beleuchtung des Brunnens an, was ebenfalls auf Zuspruch stieß.

Marode Fenster in Steinach

Für Sanierungs- bzw. Unterhaltungsmaßnahmen an den Gemeindehäusern in Steinach und Schwärzdorf wurden im Anschluss diverse Aufträge vergeben. Sehr schlecht sei, so der Bürgermeister, die Substanz der Fenster im Steinacher Feuerwehrhaus. Nach Auskunft einer Fensterfirma müsse man für die insgesamt 25 Fenster mit rund 17 500 Euro rechnen. Die Maßnahme sei alternativlos; eventuell könne man sie auf zwei Jahre verteilt im Haushalt einstellen.

Wie der Bürgermeister dann informierte, ist der Bauhof gerade dabei, verschiedene Stellen im Gemeindegebiet zu asphaltieren und Schlaglöcher bzw. Risse zu beseitigen. Leutendorf muss aufgrund des derzeitigen Umleitungsverkehrs noch warten. Der Baubeginn der Wasserleitung Mostholz-Bächlein stehe unmittelbar bevor. Bereits am Laufen ist die Baugrunduntersuchung für die Wasserleitung in Neundorf. Die mittlerweile eingetroffenen Spielgeräte für Leutendorf werden nach der Kirchweih aufgebaut, wozu er abschließend einlud.

Bei den Anfragen erboste sich unter anderem Jürgen Kern (SPD) über das untragbare Verhalten eines ortsansässigen Fuhrunternehmers, dessen 2000 Quadratmeter großes Grundstück derart „versifft“ sei, dass die Lkw stattdessen entweder bei den Schützen oder auf dem Netto-Parkplatz parkten. Plewa wird mit dem Inhaber das Gespräch suchen.

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