Werden MMA-Kämpfe öffentlich übertragen?
2010 setzte die Bayerische Landeszentrale für neue Medien ein Übertragungsverbot von MMA im Fernsehen durch. Die Medienschützer hielten „die Massivität der gezeigten Gewalt für nicht akzeptabel“. 2014 wurde dieses Verbot durch das Verwaltungsgericht München aufgehoben. Seitdem sind MMA-Kämpfe wieder auf Privatkanälen und im Internet zu sehen.
In Deutschland werden UFC-Kämpfe nicht im Free-TV übertragen, sondern sind auf DAZN beschränkt. DAZN ist ein kostenpflichtiger Streamingdienst, der seit August 2016 betrieben wird und Sportübertragungen über das Internet anbietet.
Wie groß ist die Kampfsportszene?
Manche Kampfsportarten wie Judo, Ringen oder Karate sind in Verbänden organisiert, allerdings nicht MMA, weshalb es auch keine verlässliche Zahlen über diesen Sport gibt.
Der Kampfkunst-Sportler Sixt Wetzler, der im Hauptberuf Leiter des Deutschen Klingenmuseums in Solingen und international als Lehrer für die philippinische (Klingen-)Kampfkunst Kali tätig ist, schätzt, dass rund zwei Millionen Menschen in Deutschland Kampfsport betreiben. „Wenn man allein schon die Karate-, Judo- und Taekwondo-Sportler, Ringer, Boxer sowie Fechter im Deutschen Olympischen Sportbund zusammenzählt, kommt man auf 630 000 Mitglieder.“
Wo kann man Mixed Martial Arts in Deutschland trainieren?
In der Vollkontakt-Sparte trainiert man nicht wie im Fußball oder in der Leichtathletik in Vereinen, sondern in sogenannten Gyms Naveen. Das sind Trainingsräume für Kampfsport, was im traditionellen japanischen Kampfsport dem Dojo entspricht. Gyms werden als gewerbliche Einrichtungen von Kampfsport-Trainern geleitet, die meist mehrere Kampfsportarten anbieten.
Das Training unterscheidet sich deutlich von den Wettkämpfen. Man steigt sachte ein, erarbeitet sich nach und nach Hebel-, Würge- und Schlagtechniken. Richtig zur Sache geht es nur in Wettkämpfen. „MMA ist ein ganzheitliches Training par excellence“, sagt Ingo Froböse, Sportwissenschaftler an der Deutschen Sporthochschule Köln, „vorausgesetzt, man respektiert die Tabus und Grenzen des anderen.“
Wer betreibt Mixed Martial Arts?
Nach Aussage von Martin Meyer, Kampfsportwissenschaftler und Dozent an der Universität Vechta, sind Menschen mit Migrationshintergrund in MMA-Gyms überdurchschnittlich vertreten. „Die Kleinteiligkeit der Strukturen im MMA hat aber auch dazu geführt, dass Gyms leicht in den Untergrund abrutschen können, wie wir es zum Beispiel bei Neonazi-Gruppen feststellen.“