Mobilitätsstudie Coburger schwören auf ihr Auto

Die meisten Strecken werden von den Bürgern immer noch dem Auto zurückgelegt. Foto: picture alliance/dpa/Matthias Balk

Die Ergebnisse der repräsentativen Mobilitätsstudie für den Landkreis liegen vor. So haben demnach mehr als die Hälfte aller Haushalte mindestens zwei Pkw vor der Türe stehen. Und ihre Besitzer nutzen sie auch kräftig.

 
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Wann, wie, womit und zu welchem Zweck sind die Menschen im Coburger Land unterwegs? Um mehr über die Mobilität seiner Einwohner zu erfahren, hat der Landkreis von Anfang März bis Ende April eine Mobilitätsbefragung durchgeführt. 2177 Personen aus 928 Haushalten haben daran schriftlich, per Telefon oder über den Online-Fragebogen teilgenommen. Das ist eine wirklich gute Beteiligung, über die sich auch Landrat Sebastian Straubel sehr freut. Mit einer Quote von 2,4 Prozent der Bevölkerung ist das vorab gesteckte Ziel erreicht worden. „Damit können wir die Befragung als statistisch gesichert und repräsentativ ansehen“, sagt Dominik Wank, der sich im Landratsamt Coburg um Mobilität und Radverkehr kümmert. Die Auswertung der Antworten hat für den Landkreis Coburg wichtige Antworten auf zentrale Fragen geliefert.

Welche Verkehrsmittel sind verfügbar?

94 Prozent der Haushalte verfügen über mindestens ein Auto. Knapp sechs von zehn Haushalten (genau: 57 Prozent) können auf zwei oder mehr Pkw zurückgreifen. Bei vorhandenen privaten Pkw wurde gefragt, ob und wie viele Elektro-/bzw. Hybrid-Pkw sich darunter befinden – Ergebnis: Insgesamt verfügen 13 Prozent aller Haushalte über mindestens einen Elektro-Pkw. 80 Prozent der Haushalte besitzen mindestens ein Fahrrad und 60 Prozent besitzen mehr als ein Fahrrad. 34 Prozent aller Haushalte besitzen im Landkreis Coburg mindestens ein E-Bike/Pedelec.

Wie oft sind die Menschen unterwegs?

An einem normalen Werktag verlassen 88 Prozent der Bevölkerung im Landkreis Coburg das Haus. Es werden am Tag durchschnittlich 3,1 Wege und Fahrten pro Person unternommen; 3,5 Wege pro Tag und Person wenn nur die mobilen Personen betrachtet werden. Jeder Weg dauert im Mittel 18 Minuten, dabei werden im Schnitt 10,2 Kilometer zurückgelegt. Die verschiedenen Lebensstadien der Befragten beeinflussen deutlich das Verkehrsverhalten. So legen Personen zwischen 30 und 49 Jahren mit 3,5 Wegen die meisten, Menschen ab 80 Jahren mit 2,1 Wegen die wenigsten Wege am Tag zurück. Deutlich zeigte die Befragung die Konzentration der Wege auf die Stadt Coburg. Dadurch sind die Wege im Durchschnitt hier kürzer als im Vergleich mit anderen ländlich geprägten Gebieten. Dennoch nutzen viele Bürgerinnen und Bürger auch für vergleichsweise kurze Wege einen Pkw.

Welche Verkehrsmittel werden benutzt?

22 Prozent aller Wege werden im Landkreis Coburg mit den Verkehrsmitteln des „Umweltverbundes“ (Bus, Bahn, Fuß- und Fahrradverkehr) zurückgelegt. Das „Zufußgehen“ macht dabei einen Wegeanteil von 13 Prozent aus. Die Öffentlichen Verkehrsmittel (ÖV) werden für fünf Prozent der Wege und das Rad wird für vier Prozent aller Wege gewählt. 78 Prozent aller Wege entfallen auf den motorisierten Individualverkehr – entweder alleine am Steuer oder als Mitfahrerin und Mitfahrer.

Weshalb sind die Menschen unterwegs?

Hauptsächlich geht es um den Weg zur Arbeit oder zu geschäftlichen Zwecken: 32 Prozent. Danach folgen Freizeitaktivitäten oder private Besuche (18 Prozent), dicht gefolgt von Wegen zum Einkauf mit 17 Prozent. 13 Prozent der Wege werden für private Erledigungen zurückgelegt, weitere jeweils zehn Prozent zur Ausbildung und das Bringen/Holen von Personen.

Vom Engagement der Bürger bei der Befragung profitieren übrigens auch zwei Hilfsorganisationen. Die Haushalte, die online an der Befragung teilgenommen haben, erhielten eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 4,35 Euro. Grund: Die Teilnahme über das Internet stellte für das beauftragte Ingenieurbüro Helmert eine deutliche Erleichterung bei der Auswertung der Ergebnisse dar. Optional konnte diese Aufwandsentschädigung in Form einer Spende an wohltätige Organisationen weitergegeben werden. So kamen 609 Euro für den Förderverein des Technischen Hilfswerkes Coburg sowie 765 Euro für den Kreisfeuerwehrverband Coburg zusammen, die Landrat Sebastian Straubel an Stefan Püls (Feuerwehr) und Karin Kolibius vom Förderverein des THW, Ortsverbandes Coburg überreichte.red

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