Ein paar Meter weiter, an einem Zaun, der die beiden Seiten trennt, gibt es leichte Annäherungsversuche. Ein Mädchen, das eine Peace-Flagge um sich gewickelt hat, lehnt an der Barriere und unterhält sich mit zwei Männern, offenbar ruhig, ohne Argumente unterstützendes Gefuchtel. Lebhafter geht die Thüringer Linken-Bundestagsabgeordnete Martina Renner die Überzeugungsarbeit an. "Wir dürfen nicht zulassen, dass die AfD das Unsagbare wieder sagbar macht", ruft sie und erinnert an Gaulands "Vogelschiss-Vergleich". In Mödlareuth argumentierten die AfD-Redner am Rande zum Unsagbaren. Ihre Unzufriedenheit mit der Politik - Höcke sprach vom "Verwesungsgeruch einer absterbenden Demokratie" - soll zunächst in einem Widerstand münden. Und so tun sich die Redner argumentativ schwer, weshalb sie einerseits auf revolutionäre Veränderungen setzen, andererseits davon sprechen, dass Recht und Gesetz auf ihrer Seite stehen. Nur sei - seiner Argumentation zufolge - im Moment die Rechtsstaatlichkeit in Deutschland, insbesondere der Frage der Grenzsicherung, nicht garantiert.