Während Thüringens AfD-Landeschef Björn Höcke am Samstag im einst geteilten Dorf Mödlareuth von seinen 350 Anhängern beinahe wie ein Rockstar empfangen wurde, setzte das Hofer Bündnis für Zivilcourage zum 70. Jahrestag des Volksaufstandes in der DDR auf einen stillen, aber eindringlichen Protest: Etwa 200 Meter entfernt von der AfD-Veranstaltung und in völliger Stille hatten sich unter dem Motto „Mödlareuth – grenzenlos bunt“ rund ein Dutzend Vertreter des Hofer Bündnisses für Zivilcourage versammelt. Auf einer Wiese standen 100 Stühle mit Fotos verschiedenster Menschen als Demonstration gegen Hass, Hetze und rechtes Gedankengut. Als eine der Verantwortlichen dieser Aktion sagte Nanne Wienands unserer Zeitung, man wolle darauf hinweisen, dass eine bunte Gesellschaft bereits heute Realität sei. Die 100 Stühle mit den Porträtfotos sollten eine Offenheit und Menschenfreundlichkeit symbolisieren, wie sie im Land lebendig sei. „Menschen aus allen Teilen der Erde lebten und arbeiteten in dieser Gesellschaft, viele Firmen und Einrichtungen müssten ohne sie schließen“. In einer Mitteilung hielt das Bündnis der AfD vor, den Jahrestag des Volksaufstandes zu missbrauchen, um menschenfeindliche Parolen zu verbreiten.