Es reicht! Mit diesem Dauer-Piss-Schiet-Wetter! An wen soll sich der tropfnasse Bürger nun wenden? An die Meteorologen? Oje! An den Wettergott? Haha! Oder an die rot-grün-gelbe Bundesregierung? Naja!
Südeuropa wird derzeit von einer anhaltenden Hitzewelle heimgesucht. Auch in Deutschland könnte der bisher arg verregnete Sommer im August noch mal Gas geben. Meteorologen erwarten sogar Tage mit Gluthitze und Rekordtemperaturen. Wenn's denn stimmt!
Es reicht! Mit diesem Dauer-Piss-Schiet-Wetter! An wen soll sich der tropfnasse Bürger nun wenden? An die Meteorologen? Oje! An den Wettergott? Haha! Oder an die rot-grün-gelbe Bundesregierung? Naja!
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Wenn der Blick nach draußen nur zu Trübsinn führt, muss man sich anderswo die Sonne ins Herz holen. Beispielsweise mit Schlagern, denen weder der Zahn der Zeit noch musikalische Moden etwas anhaben können. Der Evergreen von Rudi Carrell (1934-2006) aus dem Jahr 1975 ist so ein zeitloser Ohrwurm.
„Wann wird’s mal wieder richtig Sommer – ein Sommer wie er früher einmal war? Ja, mit Sonnenschein von Juni bis September und nicht so nass und sibirisch wie im letzten Jahr.“
Sommerliche Hitzeperioden werden im Volksmund auch Hundstage genannt. Am 23. Juli beginnt diese jahreszeitliche Periode. Bis zum 23. August sollen uns glühend heiße Tage bevorstehen, die selbst Hunde an ihre Belastungsgrenzen bringen.
In den Bauernregeln – alte Volkssprüche über das Wetter und die Folgen für die Landwirtschaft – heißt es zu den Hundstagen:
„Wie das Wetter, wenn der Hundsstern aufgeht, so wird’s bleiben, bis er untergeht.“
Wenn diese Wetterweisheit stimmen sollte, stehen uns zu Beginn der Sommerferien in Baden-Württemberg in diesem Jahr warme Wochen ins Haus. Meteorologisch gesehen zeigen in diesem Zeitraum Wetterstatistiken kein stabiles Hochdruckgebiet, sondern weisen für die Hundstage in Mitteleuropa unbeständige Südwestwetterlagen aus.
Über ausreichend Regen können sich die Baden-Württemberger in diesem Jahr nicht beklagen, über ausreichend Sonnentage dagegen schon eher. Gerade im Südwesten verlief der Juli – und nicht nur der – bislang ziemlich feucht.
Doch glaubt man den Meteorologen, dann tut sich was – und zwar schon bald. Die Wetterlage soll sich gravierend umstellen, was auch mit der aktuellen Hitzeglocke über Südeuropa zu tun hat.
Anfang August soll das Azorenhoch seine Fühler auch nach Mitteleuropa ausstrecken. Derzeit bescheren heiße Luftmassen aus Afrika Südeuropa unerträgliche Hitze. In den nächsten Tage dürfte das Wetter dann auch in Deutschland merklich beständiger werden und die Temperaturen steigen.
Der August könnte demnach hochsommerlich starten mit warmen bis heißen Tagen. Schauer und Gewitter sollen den Rückzug antreten. Die Wahrscheinlichkeit für einen großen Hitzepeak – also einen Hitzegipfel – ist Anfang und Mitte August recht groß.
Die Hitzekuppel (englisch: Heat Dome), die derzeit über Süd- und Osteuropa liegt, wölbt sich dann gen Norden, sodass es im Südwesten richtig heiß werden könnte.
Das würde auch zur Jahreszeit passen, denn die Periode der Hundstage hat gemeinhin die höchste Wahrscheinlichkeit mit den heißesten Tage des Jahres inne.
„Die Wettermodelle bestätigen dies. Anfang August zeigen sich immer mehr Ausreißer nach oben bei den Temperaturen, während der Niederschlag weniger wird“, erklärt der Meteorologe Alban Burster von wetter.com. „Das bedeutet, dass das Wetter beständiger wird – sowohl was die Temperaturen als auch die Wetterlage angeht.“
Laut Hundertjährigen Kalender soll das Wetter im August insgesamt eine bunte Mischung aus blauem Himmel, Schönwetterphasen, Gewittern und grau-trüben Regenwolken werden.
„Wir bekommen eine Hitzewelle“, versichert auch Wetterexperte Jan Schenk von „The Weather Channel“. „Ab August gibt es noch mal richtig Hochsommer und danach noch einen Spätsommer.“ Es könnte sogar immer wieder wieder zu kurzen Hitzewellen kommen. Wir müssen mit „bis zu acht Wochen Hitze und Trockenheit rechnen“, ist der Meteorologe überzeugt. Es könn „sehr, sehr extrem“ werden – mit Rekordtemperaturen um 37 Grad+.
Zurück zu Rudi Carrells Schlager. Der begnadete Entertainer hat in seinem Sommer-Song auf geniale Weise die Sehnsüchte der Menschen nach Hitze, Freibad und eiskalten Drinks bedient, die unbestreitbaren Fakten des mitteleuropäischen Wetters jedoch geflissentlich verdrängt. Suggeriert sein Hit doch, dass früher alles besser war.
Aussagen übers Wetter hätten zu 30 Prozent mit Meteorologie und 70 Prozent mit Psychologie zu tun, betonen Meteorologen. Das stimmt. Sonne und Wärme üben bekanntlich einen überaus positiven Einfluss auf die Psyche aus und hellen die Stimmung auf. Wenn die Sonne strahlt, sind die Menschen glücklich. Wenn’s dagegen schüttet wie aus Eimern, ist die Stimmung im Keller. Nicht zu vergessen: der weit verbreitete Erinnerungsoptimismus. Die Menschen erinnern sich lieber an die wenigen Hitzefrei-Tage als an die vielen verregneten.
Bleibt also nur die Regen-Realität. Und die Hoffnung, die bekanntlich zuletzt stirbt. „Wann wird’s mal wieder richtig Sommer – ein Sommer wie er früher einmal war? Ja, mit Sonnenschein von Juni bis September und nicht so nass und sibirisch wie im letzten Jahr.