Stuttgart/Thurnau - Es ist die letzte Gelegenheit: 29 Prozesstage seit September hat Hartmut M. geschwiegen, hat meist regungslos zugehört und unermüdlich mitgeschrieben, welche Beweise da gegen ihn vorgelegt wurden. Nun aber, am Tag der Plädoyers bei der 19. Strafkammer des Stuttgarter Landgerichts am Donnerstag, bricht er sein Schweigen. Wie schon 2007 vor dem Landgericht Würzburg wartet M. bis ganz zum Schluss, um seine Sicht der Dinge zu schildern. Damals wurde er schuldig gesprochen, im Sommer 2001 die 51-jährige Geschäftsfrau Magdalene H. getötet zu haben, die er an der ungarischen Grenze als Anhalterin mitgenommen hatte. Gefesselt und mit durchgeschnittener Kehle war sie neben der Autobahn bei Thurnau gefunden worden.