In dem Prozess um einen vierfachen Mordversuch und eine versuchte schwere Brandstiftung im Dezember 2022 in Hofheim schlug nun die Stunde der Sachverständigen. Am Landgericht Bamberg ging es zum einen um die Gefährlichkeit des Kanisterwurfes und zum anderen um den geistigen Zustand des Angeklagten während der Tatnacht. Dabei gab es neue Hinweise auf das Motiv. Normalerweise, so wurde nun vor Gericht dargelegt, schnupft der Angeklagte täglich fast ein Gramm Crystal Meth. Das braucht er, um weiter funktionieren zu können. Mehrere gastronomische Betriebe, ein Handwerksbetrieb, eine Vermittlungsagentur für ausländische Fachkräfte, ein Immobilien-Großprojekt in Unterfranken, eine junge Familie mit neugeborenem Kind, all die Streitigkeiten ums Geld mit seinem Bruder und der Rauswurf aus dem jahrelangen Zuhause durch den Vater. Es ist der vorläufige Höhepunkt einer Suchtmittel-Karriere, die mit 14 Jahren im Internat begonnen hat. Erst Marihuana und Ecstasy, dann Speed und Kokain. In den vergangenen sieben Jahren ist es vor allem Crystal Meth. Schon zum Frühstück zieht er eine Line in die Nase, legt mittags noch einmal nach und braucht abends gleich mehrere Joints, um überhaupt zur Ruhe kommen zu können.