Morizkirche Coburger Kirchenschatz neu entdeckt

Was verbirgt sich in evangelischen Gotteshäusern Oberfrankens? Ein außergewöhnliches Projekt macht es sichtbar.

 
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Einer von zwei Coburger evangelischen Kirchenschätzen: die Morizkirche. Foto: NP/Archiv

Ein großes Inventarisierungsprojekt steht nach rund dreijähriger Arbeit kurz vor dem Abschluss: Die Schätze von insgesamt 95 evangelischen Markgrafenkirchen und besonderen Barockkirchen in Oberfranken wurden in je einem eigenen Inventarband dokumentiert. Darunter sind auch zwei evangelische Gotteshäuser aus Coburg.

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Regionalbischöfin Dorothea Greiner wird die handgebundenen Inventarverzeichnisse in der kommenden Woche an die Kommunen und Kirchengemeinden der fünf inventarisierten Kirchen in den Landkreisen Bamberg (Pommersfelden, Steppach, Aschbach, Trabelsdorf) und Haßberge (Gleisenau) und der zwei Kirchen in der Stadt Coburg übergeben. Oberbürgermeister Dominik Sauerteig erhält somit sogar zwei der Inventarisierungsbände, für die Kirchen St. Moriz und Heiligkreuz. Zudem präsentiert Kunsthistorikerin Dagmar Thomann regionale Ergebnisse des einzigartigen Projektes unter dem Titel „Die Markgrafenkirchen und die Kirchen in Bamberg und Coburg“.

Dorothea Greiner hebt hervor: „Die Inventarisierung der Kirchen macht bewusst, welche Schätze die Kommunen und Kirchengemeinden in ihrer Mitte haben. Wichtig ist, dass sie gezeigt werden: Schulkindern, Touristen und auch den ganz normalen Gemeindegliedern. Die Kunst in Kirchen ist kostbar. Aber sie wird nicht wie im Museum konserviert, sondern sie ist im Gebrauch, macht Freude und erzählt vom Glauben.“ Sie ergänzt: „Mit der Inventarisierung ist zudem eine wichtige Vorarbeit geleistet worden für die weitere wissenschaftliche Erschließung der protestantischen Barockkirchen in Oberfranken.“

Seit 2018 inventarisierte ein Team von Kunsthistorikerinnen und Kunsthistorikern unter der fachlichen Leitung von Kirchenrat Helmut Braun, dem Leiter des Referats für Kunst und Inventarisation der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, 95 Markgrafenkirchen und barocke Kirchen im Markgrafenstil. Alle festen und beweglichen Gegenstände dieser 95 Gotteshäuser wurden vermessen und dokumentiert: Kirchenraum und Ausstattung, Kanzel und Altar, Altargerät, Bilder und Figuren – Historisches ebenso wie neue Anschaffungen.

Auch gab das Inventarisierungsteam Ratschläge zu Gebrauch, Erhalt und, falls nötig, Restauration der Kunstschätze. Neben der Landeskirche unterstützten der Kulturfonds Bayern und die Oberfrankenstiftung dieses große Projekt.