Coburg - Daniel Carter lacht und erklärt schmunzelnd: „Na ja, so wirklich spanisch ist das nicht. Es ist eher französische Musik mit einem, na, sagen wir mal, spanischen Duft“. Die Rede ist von „L‘ heure espagnole“ („Die spanische Stunde“), eine der beiden Opern von Maurice Ravel, die am 17. Oktober im Großen Haus des Landestheaters Premiere feiern wird. Zwei Kurzopern des Komponisten, der vor allem durch den „Bolero“ bekannt wurde, stehen an diesem Abend auf dem Plan; zur „spanischen Stunde“ gesellt sich „L‘ enfant et les sortilèges“ („Das Kind und der Zauberspuk“). Es sei dennoch eine ungemein lautmalerische Musik mit zahlreichen Facetten und Stilen, die zu hören sein wird, wie der Generalmusikdirektor versichert. „Sogar Uhrengeräusche aus dem Orchester werden erklingen“. Diese gehören zur „spanischen Stunde“, in der die Protagonistin Concepción (der Name ist Programm, er bedeutet: „unbefleckte Empfängnis“) ihren Liebhaber Gonzalve empfängt, während ihr Mann, ein Uhrmacher, unterwegs ist. Plötzlich jedoch werben drei Männer um ihre Gunst und so bleibt ihr, wegen zahlreicher Irrungen und Wirrungen, nichts Anderes übrig als diese in großen Standuhren zu verstecken.