Musikschule Coburg Musizieren ist Leistungssport

Am Tag der offenen Tür stellt die Coburger Musikschule nicht nur ihre Instrumente und Kurse vor. Sie präsentiert erstmals auch ihr Projekt „Gesunde Musikschule“.

Die Musiklehrerin Johanna Steinborn kümmert sich als Mentorin um die gesundheitlichen Aspekte des Musizierens. Foto: Musikschule Coburg e.V.

Wenn das neue Schuljahr Fahrt aufgenommen hat und die Stundenpläne sortiert sind, stellt sich für viele Schülerinnen und Schüler und deren Eltern die Frage nach einem neuen Hobby. Am Samstag, 18. Oktober, öffnet deshalb die Musikschule Coburg e.V. in der Neustadter Straße 3 von 11 bis 14 Uhr ihre Türen für alle Interessierten. Gibt es noch ein Klavier von Oma, das unbespielt in der Ecke steht? Waren die tiefen Töne des Violoncellos schon immer ein heimlicher Traum? Oder braucht die Hausmusik Unterstützung an Posaune, Blockflöte oder Gitarre?

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Am Tag der offenen Tür können Interessenten Instrumente ausprobieren und Rat von Profis einholen. Aber auch eine spezielle Facette des Instrumentalspiels wird beleuchtet: Die Musikschule Coburg befindet sich auf der Zielgeraden zur Zertifizierung als „Gesunde Musikschule“.

Fortbildung an der Musikschulakademie Schloss Kapfenburg

Die Blockflötenlehrkraft Johanna Steinborn absolvierte im letzten Schuljahr den entsprechenden Fortbildungslehrgang an der Musikschulakademie Schloss Kapfenburg in Baden-Württemberg. „Die Weiterbildung hat meinen Horizont rund um das Musikmachen und den Instrumentalunterricht enorm erweitert“, berichtet sie. Als Mentorin für die „Gesunde Musikschule“ wird sie zukünftig ihren Kolleginnen und Kollegen und allen Schülerinnen und Schülern beratend zur Seite stehen.

„Ein Instrument zu spielen, bedeutet weit mehr als geschickt die Finger zu bewegen. Musikmachen ist Leistungssport für Körper und Geist und den wollen wir vom Kindergarten bis ins hohe Alter ohne Schmerzen und Einschränkungen möglich machen“, so Johanna Steinborn. Neben Kindern, die möglichst früh in gesunde Musikphysiologie und auch -psychologie eingeführt werden sollen – da spielt zum Beispiel das Thema Lampenfieber eine große Rolle – können vor allem auch die vielen jugendlichen und erwachsenen Schülerinnen und Schüler von den neuen Erfahrungen profitieren.

Bewegungsangebote für alle

Zum Tag der offenen Tür wird es Bewegungsangebote für alle geben. Schon eine neue Anregung kann das Musizieren positiv beeinflussen. Über längere Zeit kann dann ein Repertoire an Übungen aufgebaut werden, das je nach Tagesform und Bedarf eingesetzt werden kann und gesundes und schmerzfreies Musizieren lebenslang möglich macht.

Das Projekt „Gesunde Musikschule®“ der Musikschulakademie Schloss Kapfenburg in Baden-Württemberg verfolgt das Ziel, die Erkenntnisse der Musikphysiologie und -psychologie sowie medizinische Aspekte beim Musizieren alltagstauglich und praxisnah in den Musikschulunterricht zu integrieren. Nachwuchsmusizierenden soll ein solides Grundwissen über Stressbewältigungstechniken, physiologische Haltung am Instrument und andere Bewegungserfahrungen in Ergänzung zum Instrumentalspiel vermittelt werden. So kann Haltungsschäden und Überlastungen, aber auch mentalen Problemen, wie zum Beispiel Auftrittsängsten, vorgebeugt werden.