Bayerns Staatsregierung hat auf die tödliche Attacke von Magdeburg schnell reagiert. Sicherheitsgarantien gibt es nicht, aber: Die Polizeipräsenz auf den Christkindlmärkten im Freistaat wurde noch einmal aufgestockt.
Nach der Werbung weiterlesen
Unter anderem wurden zusätzliche Polizeikräfte zusammengezogen, um etwa den berühmten Nürnberger Christkindlesmarkt, Anziehungspunkt für Besucher aus aller Welt, zu sichern. Aber auch auf kleineren Märkten, etwa im oberfränkischen Coburg, wachten Polizisten in Einsatzfahrzeugen vor den Zugängen.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte bereits am Samstag für die letzten Tage der Weihnachtsmärkte in Bayern eine „massive Präsenz“ von der Polizei angekündigt. Die Freude, die Märkte zu besuchen, solle dadurch aber nicht beeinträchtigt werden. „Unser Ziel ist es, unseren Christkindlesmarkt, unsere Märkte, die wir in Bayern haben, noch sicherer zu machen“, sagte Söder bei einem Besuch des Nürnberger Christkindlesmarktes.
Söder sprach den Helfern und Einsatzkräften von Magdeburg seinen Dank aus und übermittelte den Angehörigen der Opfer sein Mitgefühl. Er hoffe auf eine schnelle Aufklärung der Hintergründe der Attacke. In Magdeburg war ein Auto am Freitagabend auf einem Weihnachtsmarkt in eine Menschengruppe gerast. Mindestens fünf Menschen kamen ums Leben, mehr als 200 wurden verletzt. Der festgenommene Verdächtige sitzt in Untersuchungshaft.
Herrmann: noch mehr Polizei auch für Menschen sichtbar
In Bayern existiere bereits ein engmaschiges Sicherheitskonzept für die Weihnachtsmärkte, das von Innenministerium, Polizei und Kommunen gemeinsam erarbeitet worden sei. Innenminister Joachim Herrmann (CSU) betonte, bereits seit Jahren seien kontinuierlich die Sicherheitskonzepte ausgebaut und in entsprechende Technik investiert worden.
In der Nacht zu Samstag sei entschieden worden, noch einmal zusätzliche Kräfte der Bereitschaftspolizei zur Verfügung zu stellen. Somit werde noch mehr Polizei auch für die Menschen sichtbar. „Es gibt keinen Anlass, Weihnachtsmärkte nicht zu besuchen“, sagte Herrmann. Es lägen trotz des Anschlags in Magdeburg derzeit keine Hinweise auf konkrete Gefährdungen bayerischer Weihnachtsmärkte vor.
Herrmann betonte aber auch, dass eine hundertprozentige Sicherheit nie garantiert werden könne. Auf vielen bayerischen Weihnachtsmärkten waren bereits vor Beginn verschärfte Sicherheitskonzepte eingezogen worden. So wurde etwa das Tragen von Messern verboten.
Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König (CSU) betonte, für den Christkindlesmarkt gebe es derzeit keine konkreten Hinweise auf eine Gefährdung. Der Markt bleibe geöffnet. Planmäßig soll das Treiben in der Nürnberger Innnstadt erst am Heiligen Abend enden. Auch Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiterer erklärte, die Sicherheitskonzepte seien noch einmal neu justiert worden.