Der Beschuldigte wurde nach seiner Festnahme im Februar in der Ukraine vor wenigen Tagen nach Deutschland ausgeliefert und befindet sich nun in Untersuchungshaft.
Die Kripo Hof und die Zentralstelle Cybercrime Bayern führen Ermittlungen gegen einen 30-jährigen ehemaligen Soldaten der Bundeswehr aus dem Landkreis Hof. Es besteht der dringende Tatverdacht auf mehrere Vergewaltigungen. Doch das ist nicht alles.
Der Beschuldigte wurde nach seiner Festnahme im Februar in der Ukraine vor wenigen Tagen nach Deutschland ausgeliefert und befindet sich nun in Untersuchungshaft.
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Ausgangspunkt des seit Februar 2022 geführten Ermittlungsverfahrens war eine Meldung der halbstaatlichen US-amerikanischen Organisation National Center For Missing & Exploited Children (NCMEC) bezüglich des Versands kinderpornografischer Bilddateien im Juni 2021 über eine Online-Plattform. Durch die weiteren Ermittlungen ergab sich der Verdacht, dass der Account von dem Beschuldigten genutzt worden war.
Im Rahmen der daraufhin im März 2022 wegen des Verdachts der Verbreitung kinderpornografischer Inhalte erfolgten Durchsuchungen sowohl des Wohnanwesens im Landkreis Hof als auch eines Objekts in Nordrhein-Westfalen wurden neben mehreren Datenträgern auch Munition aus den Beständen der Bundeswehr sowie ein selbstgebauter Molotowcocktail sichergestellt.
Der Beschuldigte hatte sich nach den Durchsuchungen in die Ukraine begeben, um dort nach eigenen Angaben in der kriegerischen Auseinandersetzung mit Russland auf ukrainischer Seite an der Front zu kämpfen. Die Zentralstelle Cybercrime Bayern erwirkte daraufhin im September 2022 wegen des Haftgrunds der Flucht beim Amtsgericht Bamberg einen Haftbefehl. Die zuständigen ukrainischen Behörden wurden um Festnahme und Auslieferung des Beschuldigten ersucht, wie die Polizei berichtet.
Durch die weiteren Ermittlungen ergaben sich Hinweise auf schwerwiegende weitere Straftaten. So wurden auf den sichergestellten Datenträgern selbstgefertigte Videos des Mannes gefunden, die von ihm mutmaßlich begangene Vergewaltigungen mehrerer Frauen zeigen. Auch ergab sich der Verdacht, dass er diese Aufnahmen auf einer pornographischen Plattform veröffentlicht hatte. Zudem stießen die Kriminalbeamten auf kinderpornographische Videos und Bilder im vierstelligen Bereich.
Aufgrund dieser neuen Erkenntnisse wurde im Dezember 2023 vom Ermittlungsrichter ein weiterer Haftbefehl gegen den 30-Jährigen erlassen. Nach langwierigen Prüfungen der Auslieferungsersuchen durch die ukrainischen Behörden wurde er schließlich im Februar 2025 im Nordosten der Ukraine festgenommen und nach rechtskräftiger Bewilligung seiner Auslieferung über Polen am Montag, 17. März, nach Deutschland überstellt.
Er wurde dem Ermittlungsrichter am Amtsgericht Bamberg vorgeführt, der die Haftbefehle in Vollzug setzte. Der 30-Jährige befindet sich seitdem wegen des dringenden Tatverdachts der Vergewaltigung in drei Fällen, der Verbreitung kinderpornografischer Inhalte und weiterer Straftaten in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen, insbesondere die Auswertung von sichergestellten Datenträgern, dauern an.