Nach der Weihnachtsmarktabsage Coburger Händler öffnen am Samstag länger

Miriam Lange ist mit ihren Südtiroler Spezialitäten wieder am Kaufhof anzutreffen. Wenn der Stand aufgebaut und bestückt ist, täglich von 10 bis 18 Uhr. Foto: Frank Wunderatsch/Frank Wunderatsch

Nach der Absage von Weihnachtsmarkt und Winterzaubernacht ist der Schock im Handel groß. Doch es gibt Lichtblicke – auch für einige Beschicker.

 
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Coburg - „Die Stimmung ist wahnsinnig schlecht“, bekennt Steffi Cestone, die Sprecherin der Aktionsgemeinschaft Zentrum Coburg. Hinter ihr, den Einzelhändlern und den Beschickern des Weihnachtsmarktes liegt eine Woche voller Aufs und Abs. Noch bis Mittwochvormittag wurde an den Buden rund um das Prinz-Albert-Denkmal gewerkelt. Doch am frühen Nachmittag war dann klar: Es wird weder einen Plan B für den Weihnachtsmarkt noch eine Winterzaubernacht – die wohl beliebteste Veranstaltung des Jahres – geben.

Die Innenstadthändler werden am Samstag trotzdem um jeden Kunden kämpfen – viele von ihnen bis 20 Uhr. „Wir haben unsere Läden so schön hergerichtet und viele Aktionen auf die Beine gestellt“, erzählt Steffi Cestone. Diese sollen nun auch ohne Livemusik und die angedachten Winterzaubernacht-Programmpunkte über die Bühne gehen.

Umsatz machen, wo es nur irgendwie geht, ist derzeit das Gebot der Stunde. Denn „die Sorge, dass wir doch wieder schließen müssen, ist bei vielen da“, bekennt Cestone. Die Sprecherin der Aktionsgemeinschaft kann darüber hinaus den „Dilettantismus der Corona-Politik in Land und Bund“ kaum noch ertragen, sagt sie. „Die Suppe, die die Politik eingebrockt hat , dürfen nun wieder allen voran die Händler, Gastronomen, Schausteller und Künstler auslöffeln. Ihnen wurde ihre Existenzgrundlage wieder einmal über Nacht entzogen“, so Cestone. Unverständlich bleibe ihr auch, warum nicht einmal ein Warenverkauf unter freien Himmel erlaubt ist. „Die Stadt Coburg hatte bis zur letzten Minute gekämpft, musste sich dann aber wohl den Landesverordnungen unterwerfen.“

Weil die Gastronomie unter den stornierten Weihnachtsfeiern leidet, appelliert Steffi Cestone an Unternehmen, Gutscheine der Lokalitäten zu verschenken. „Da niemand weiß, was uns die nächsten Wochen und Tage erwartet, wäre es gut, die Winter- oder Weihnachtseinkäufe schon etwas früher vor Ort zu erledigen“, so ihr Tipp.

Während die Stadt noch prüft, ob man den Händlern des Weihnachtsmarktes leer stehende Geschäfte zur Verfügung stellen kann, hat Galeria Karstadt Kaufhof schnell reagiert und wieder Standplätze vor dem Eingang Badergasse angeboten: Dort werden ab Ende der Woche Miriam Lange mit Südtiroler Spezialitäten und Ralf Pazdera mit einem gastronomischen Angebot vertreten sein. Der Stadtbus fährt am Samstag wie auch an den anderen Adventssamstagen bis 20 Uhr kostenlos.

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