Nach einem halben Jahr Pause: Spielzeugmuseum Sonneberg ist wieder auf

Eine historische Clown-Gruppe aus der „Thüringer Kirmes“ im Spielzeugmuseum Sonneberg, die erstmals zur Weltausstellung in Brüssel im Jahre 1910 präsentiert wurde. Foto: dpa

Es ist das bedeutendste Museum seiner Art in Deutschland: Das Spielzeugmuseum in Sonneberg. Am Dienstag hat es wieder geöffnet – nach mehr als einem halben Jahr Schließzeit.

 
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Sonneberg - Kühler Sommer, Regen und grauer Himmel – was für Schwimmbad & Co schlecht ist, freut Museumsleute. Zum Neustart des Deutschen Spielzeugmuseums nach der Lockdownpause am Dienstag herrschte bestes Museumswetter. Und die Chance, wieder ins Museum zu gehen nutzten auch schon am Vormittag etliche Besucher, die Ausstellung und auch den Museumsshop unter die Lupe nahmen. Museumsgäste können sich noch dieses Jahr auf eine kleine Kaffee- und Snackecke freuen. Ebenso befinden sich die Umbauarbeiten im Kellergeschoss des Altbaus auf der Zielgeraden. Geöffnet ist das Haus nun wieder zu den gewohnten Öffnungszeiten dienstags bis sonntags sowie an Feiertagen jeweils von 10 bis 17 Uhr.

Sonneberg und die umgebende Region entwickelten sich während des 18. und 19. Jahrhunderts zu einem der Hauptgebiete der Spielwarenherstellung in Europa. Anfang des 20. Jahrhunderts beherrschten Sonneberger Verleger den Welthandel und machten Sonneberg zur Weltspielwarenstadt. Das 1901 gegründete Deutsche Spielzeugmuseum ist das sichtbare Dokument für eine der größten Spielwarenmetropolen, die es je gegeben hat.Das Deutsche Spielzeugmuseum zählt zu den wichtigen kulturhistorischen Sammlungen Deutschlands.

Zu den Besonderheiten der Sammlung gehören Sonneberger Holzspielwaren des 18. und 19. Jahrhunderts, Figuren aus Brotteig und Papiermaché, Puppen aus Sonneberg und Thüringen, Spielzeug aus dem alten Ägypten und der klassischen Antike sowie Spielzeug aus Ostasien und Afrika. In den Schaustücken »Gulliver in Liliput« (1843/44) und »Thüringer Kirmes« (1910) bewahrt das Museum seltene Zeugnisse der Werbung der Spielwarenindustrie zu den Weltausstellungen des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. Der Bibliothek des Museums ist eine beachtliche Sammlung an Spielzeugmusterbüchern des 19. Jahrhunderts zugeordnet.

Besucher erwartet im Deutschen Spielzeugmuseum ein Ausstellungskomplex, der sich über drei Gebäude erstreckt. Die Planungen sehen unter anderem einen großzügigen Sonderausstellungsbereich vor. Auch die museumspädagogische Arbeit sowie Spiel- und Aktivzonen wurden mit mehr Raumbedarf als bisher bedacht. Ein Schaudepot wird einen großen Teil der Museumsobjekte beherbergen. Die künftige Dauerausstellung wird nicht mehr wie bisher einer zeitlichen Chronologie folgen, sondern sich in Themenblöcken präsentieren.

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