Neue Blütenpracht am Schlossplatz Startschuss für den Frühling

Die Innenstadt blüht wieder auf. Alleine das Rondell auf dem Schlossplatz wird mit 6100 Blumen bepflanzt.

 
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Frühlingszeit ist Gartenzeit. Die Temperaturen steigen und die Sonne kämpfte sich in den letzten Tagen immer öfter durch die Wolken. Der Frühling ist da, und das soll sich nun auch in der Coburger Innenstadt widerspiegeln. Die städtischen Mitarbeiter des Grünflächenamtes haben alle Hände voll zu tun, um die Vestestadt mit ihrer Frühlingsbepflanzung zu schmücken. Seit den frühen Morgenstunden waren Gärtnerin Martina Schreiner und ihr Team am Mittwoch auf dem Schlossplatz im Einsatz. Ihre Aufgabe war es, das kahle Rondell in ein Blütenmeer zu verwandeln. „Wir haben bereits am Montag die Vorarbeiten geleistet. Daher geht das Pflanzen nun auch relativ zügig voran“, erklärt Schreiner. „Zum Glück waren wir vor dem Regen mit den Erdarbeiten fertig.“ Die matschige Erde hätte das Pflanzen sonst erheblich beeinträchtigt. Andererseits profitieren die Blumen jetzt von der feuchten Erde.

Auf einer Fläche von knapp 200 Quadratmetern werden vor den Toren Schloss Ehrenburgs von roten Gänseblümchen über lila Stiefmütterchen, blauen Vergissmeinnicht bis hin zu gelbem Goldlack insgesamt 6100 Frühlingsblumen verteilt. „Ich hoffe, wir werden heute noch mit den Arbeiten fertig. Wir sind, statt sonst mit meist sechs Leuten, heute nur zur viert“, erklärt Schreiner. Behutsam wird Pflanze für Pflanze ins Erdreich gesetzt. Dabei achtet das Team auf ein stimmiges Gesamtbild. Im Frühling wird die Bewässerung mittels Bewässerungswagen von den Mitarbeitern des Grünflächenamtes durchgeführt. Im Sommer übernimmt diese Aufgabe dann die vorhandene Bewässerungsanlage.

Gefahr durch Nachtfrost

Für möglichst bunte Grünanlagen mit zahlreichen Frühlingspflanzen ist für die städtischen Mitarbeiter eine intensive Vorbereitung notwendig. So wurden bereits vergangenes Jahr die ersten Schritte in die Wege geleitet. Seit Herbst züchten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Pflanzen heran. Am Dienstag standen die neuen Frühlingsblumen noch auf ihren Tischen und Regalen im Gewächshaus am Glockenberg. Dort wurden sie für ihren Einsatz als Blumenschmuck der öffentlichen Grünflächen vorbereitet. Noch ein letztes Mal gießen, bevor es raus in die Natur geht. „Wir haben in unserer Anlage eine konstante Temperatur von etwa vier Grad Celsius“, erklärt Gärtnermeisterin Sophie-Theres Bückreiß bei einer Ortsbesichtigung. „Die Außentemperaturen sollten dann ungefähr mit den Werten im Gewächshaus übereinstimmen. In der vergangenen Woche hat mir das Wetter noch große Sorgen bereitet, da wir in der Nacht starken Bodenfrost und Werte von Minus sieben Grad erreicht haben. Aber der Wetterbericht für die kommenden Tage ist vielversprechend“, so Bückreiß.

In der Regel beginnen die städtischen Gärtner in der Zeit um Ostern mit den Pflanzarbeiten der Grünflächen. Der Start ist jedoch abhängig von den herrschenden Witterungsbedingungen. „Es wird Zeit, dass unsere neue Bepflanzung in die Erde kommt, wir brauchen wieder Platz im Gewächshaus“, lacht die Gärtnermeisterin. Lange werden die Setzlinge jedoch nicht in den öffentlichen Blumenbeeten bleiben. Bereits in acht bis zehn Wochen müssen sie der Sommerbepflanzung weichen. „Die Setzlinge halten sich leider nicht so lange und gehen bei hohen Temperaturen schnell kaputt. Daher werden sie ungefähr nach den Eisheiligen durch die Sommerbepflanzung ersetzt“, schildert Bückreiß.

Freude für das Auge

Auf dem Schlossplatz gewinnt das Rondell immer mehr an Farbenpracht. Trotz der mühsamen Arbeit ist Martina Schreiner mit voller Leidenschaft am Werk. „Wir haben feste Gruppen, die sich um die Pflanzarbeiten in der Innenstadt kümmern. Unsere Gruppe ist für das Rondell auf dem Schlossplatz und den Hofgarten zuständig.“ Sorgen über Bodenfrost in den kommenden Wochen macht sich die Expertin dabei nicht. „Die Blumen akklimatisieren sich schnell und etwas Frost können sie durchaus vertragen.“

Der mühsame Einsatz auf der Grünanlage fällt auch sofort ins Auge. Neugierig bleiben Passanten stehen und beobachten das emsige Treiben mit einem Lächeln im Gesicht. „Da geht einem richtig das Herz auf, wenn man sieht, wie schön der Platz hergerichtet wird“, lobt Rüdiger Neumann, der sich schon den ganzen März auf die anstehenden Pflanzarbeiten gefreut hat. „Jetzt beginnt für mich erst so richtig das neue Jahr“, lacht er. Auch seine Frau Christa fühlt sich durch die bunte Farbenpracht motiviert. „Wenn ich das so sehe, dann muss ich schnell in meinen eigenen Garten, damit ich wenigstens ansatzweise mithalten kann. Aber bislang war es mir dafür einfach noch zu kalt.“

Martina Schreiner freut sich, dass die Coburger ihr Werk so positiv auffassen. „Es ist einfach ein tolles Gefühl, wenn die Leute anhalten, sich über die bunten Pflanzen freuen und sich bei uns dafür bedanken.“ Um für Abwechslung zu sorgen, variiert die Auswahl der jeweiligen Setzlinge jährlich. So wurde der Schlossplatz im vergangenen Frühling mit farbenfrohen Stiefmütterchen ausgestattet. „Ungefähr ein Jahr im Voraus wird festgelegt, welche Blumen in die Beete gepflanzt werden sollen. Die Bestellung der entsprechenden Pflanzen kann nämlich mehrere Wochen dauern“, so Schreiner. Die Aufzucht und Pflege der Setzlinge erstreckt sich dann von September bis März. Die diesjährigen Arbeiten in der Innenstadt sollen aber im Laufe der kommenden Woche mit dem Aufstellen der großen Kübel auf dem Markt- und auf dem Theaterplatz abgeschlossen sein.

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