"Er hätte weitergemacht, er war auf einem Amoklauf", sagt ein Augenzeuge dem australischen Sender ABC über den Angreifer. Die Polizei identifiziert ihn Stunden später und schließt ein terroristisches Motiv aus. Der 40-Jährige habe psychische Probleme und allem Anschein nach kein ideologisches oder anderes konkretes Motiv gehabt, sagte Cooke. "Für uns erscheint es zum jetzigen Zeitpunkt klar, dass es mit seiner psychischen Gesundheit zu tun hatte."
Familie des Angreifers: Taten sind entsetzlich
Der Mann war der Polizei zufolge im vergangenen Monat aus dem Bundesstaat Queensland nach New South Wales gekommen und hatte einen kleinen Lagerraum genutzt. Auch darin hätten Beamte nichts gefunden, was auf ein Motiv oder eine Ideologie hindeute. Der Polizei in Queensland sei er vor der Tat bekannt gewesen, allerdings nicht wegen schwerwiegender Delikte, und er sei nie festgenommen worden. Karen Webb, die Polizeichefin von New South Wales, betonte, man werde in die Ermittlungen auch die Tatsache einbeziehen, dass der Mann am Samstag vor allem Frauen angegriffen habe.
Seine Familie in Queensland wandte sich selbst an die Polizei, als sie Aufnahmen von ihm im Fernsehen sah. In einer Erklärung schrieb sie, dass sie von den traumatischen Ereignissen völlig erschüttert sei und den Opfern ihr Beileid ausspreche, wie AAP berichtete. Seine Taten seien wirklich entsetzlich gewesen, hieß es weiter. Er habe seit seiner Jugend mit psychischen Problemen zu kämpfen gehabt.
Weltweite Anteilnahme
Beileidsbekundungen kamen auch aus dem Ausland. Neben Neuseeland und Pakistan - aus dem Land stammt das männliche Todesopfer - zeigte auch König Charles III. als Staatsoberhaupt Australiens Anteilnahme: "Meine Frau und ich waren zutiefst schockiert und entsetzt, als wir von der tragischen Messerstecherei in Bondi hörten", hieß es in einer Botschaft des Königspalastes. "Unsere Gedanken sind bei den Familien und Angehörigen derjenigen, die bei solch einem sinnlosen Angriff so brutal getötet wurden."
"Ich kam gerade aus dem Fitnessstudio und lebte einfach mein Leben und dann dachte ich, ich müsste sterben... Ich hatte einfach solche Angst", sagte eine Frau dem Sender ABC. Andere Zeugen berichteten, dass sie ihre Kinder gepackt hätten und zusammen mit Hunderten Menschen aus dem Zentrum gerannt seien. Viele weinten, wie auf Fotos zu sehen war. Die Mall bleibt als Tatort bis auf weiteres geschlossen.