Die Agrarminister der Länder haben den Bund im vergangenen Herbst mit einer Studie zum Thema Risikoabsicherung für Landwirte beauftragt, doch konkrete Ergebnisse gibt es noch nicht, geschweige denn eine politische Einigung.
Bayern ist das zu langsam, Agrarministerin Michaela Kaniber (CSU) will das Tempo forcieren und startet deswegen eine Bundesratsinitiative. "Eine staatlich unterstützte Mehrgefahrenversicherung in der Landwirtschaft ist dafür am besten geeignet", sagte sie am Sonntag. "Denn die Erfahrung aus anderen Ländern zeigt, dass eine breite Absicherung von Risiken wie etwa Dürre nur dann zu erreichen ist, wenn die Versicherungsprämien für die Bauern bezahlbar bleiben."
Mehrgefahrenversicherung bedeutet, dass die Bauern eine Police gegen mehrere Naturgefahren gleichzeitig abschließen können, Dürre inklusive. Eine Dürreversicherung allein ist sehr teuer, weil das Risiko für die Versicherungsunternehmen sehr hoch ist: Trockenheit trifft häufig Zehntausende von Bauern gleichzeitig, so dass im Falle eines Falles immense Schadenzahlungen notwendig werden. Deswegen subventionieren viele Staaten die Mehrgefahrenversicherung, nicht jedoch Deutschland.
Kaniber legt nun einen konkreten Vorschlag nach österreichischem Vorbild vor: Bund und Länder sollen die Hälfte der Versicherungsprämie zahlen - ohne Hagel -, die Bauern die andere Hälfte.
Welch gewaltige Schäden fehlender Regen anrichten kann, zeigt das Beispiel der USA, die 2012 unter einer verheerenden Dürre litten. Die Munich Re beziffert die damaligen volkswirtschaftlichen Schäden auf über 20 Milliarden Dollar. Die US-Landwirte jedoch kamen glimpflich davon: Die Versicherungswirtschaft fing mehr als 15 Milliarden Dollar auf.