Nach zehn Jahren Plan- und Bauzeit Wohlfühl- und Lernparadies

Martin Schweiger
Die Förderschule Pfaffendorf wurde für 11,25 Millionen Euro saniert. Foto: /Martin Schweiger

Die Bauarbeiten an der Förderschule Pfaffendorf sind nach zehn Jahren endlich vollendet. Nun wurde sie feierlich eingeweiht. Die Sanierungskosten belaufen sich auf rund 11,25 Millionen Euro.

 
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Pfaffendorf - Nach über zehn Jahren Planungs- und Bauzeit ist am Freitag die Dominikus-Savio-Schule Pfaffendorf feierlich eingeweiht worden. Die Sanierungskosten betrugen 11,25 Millionen Euro, die von der Regierung von Unterfranken getragen werden. Das alte Schulgebäude stammte aus den 1970er Jahren und war dringend sanierungsbedürftig.

Ausschlaggebend für die Entscheidung, das Gebäude nicht abzureißen und ein komplett neues zu bauen, sondern das alte zu sanieren, war der Aspekt des Umweltschutzes. Architekt Matthias Dietz gestaltete die Räumlichkeiten so um, dass die Schülerinnen und Schüler einen hellen und freundlichen Ort zum Lernen und Leben haben und ihnen moderne Technik und viel Platz zur Verfügung stehen.

Landrat Wilhelm Schneider bezeichnete den Einweihungstag als einen „guten Tag für die Zukunft des Landkreises“, der der örtliche Träger der Jugendhilfe ist. Schneider kündigte zudem an, den Jugendhilfe-Haushalt des Landkreises im nächsten Jahr um eine Million Euro zu erhöhen. Bürgermeister Wolfram Thein freute sich ebenfalls über die neue, gelungene Einrichtung, für die eine Schwimmhalle abgerissen wurde, in der er noch selbst geschwommen war. Als einzigen Vorfall bei den Bauarbeiten erinnerte er sich an Dämmmaterial, das „die Weisach hinab geschwommen“ sei. Die Freiwillige Feuerwehr musste die kleinen Styropor-Kügelchen absaugen. Thein wünschte den Schülerinnen und Schülern „Spaß am Lernen in einer tollen Schule“.

Architekt Matthias Dietz informierte über die baulichen Auflagen, wie hohes Gras oder Totholz, die der Zauneidechse einen Unterschlupf bieten sollen, obwohl er nie auch nur eine Eidechse gesehen habe. 12 000 Kubikmeter an Raumvolumen seien abgebrochen worden. Es seien „Möglichkeitsräume“ geschaffen worden, in denen die Kinder herumtoben können und die ihnen gleichzeitig auch Geborgenheit vermitteln sollen. Farbige „Gesprächsinseln“ sollen Zwiegespräche ermöglichen. Akustische Decken wurden eingebaut, um den Lärm zu dämpfen.

Schulleiterin Christine Loy bezeichnete die renovierte Schule als neues „Lern-Zuhause“. Sie dankten allen Schülerinnen und Schülern, sowie den Lehrkräften, die dreieinhalb Jahre in Containern aushalten mussten. Gesamtleiter Marcel Pelikan sagte, er hätte „die Flucht ergriffen“, wenn er vor zehn Jahren gewusst hätte, was auf ihn zukommt. Er bedankte sich bei den Pfaffendörfern, die während der Bauphase Lärm und Schmutz aushielten. Provinzial Pater Gesing erinnerte an den Namensgeber der Förderschule Dominikus Savio. Er war ein Schüler Don Boscos und starb bereits im Alter von 15 Jahren. Er wurde im Jahr 1954 heiliggesprochen – im selben Jahr, als das Jugendhilfezentrum in Pfaffendorf gegründet wurde.

Die Dominikus-Savio-Schule ist ein sonderpädagogisches Förderzentrum mit den Schwerpunkten Lernen, Sprache sowie emotionale und soziale Entwicklung. Auf zwei Standorten in Pfaffendorf und Ebern verteilt, werden Kinder und Jugendliche vom Vorschulalter bis zur neunten Jahrgangsstufe gefördert. Träger der Schule ist die Deutsche Provinz der Salesianer Don Boscos, eine katholische Ordensgemeinschaft, die sich weltweit dafür einsetzt, dass das Leben junger Menschen gelingt. Am Standort Pfaffendorf werden Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen fünf bis neun unterrichtet. Pro Schuljahr besuchen rund 70 bis 80 Kinder und Jugendliche die Schule. Um ihrem individuellen Förderbedarf gerecht zu werden, werden sie in kleinen Klassen von bis zu 15 Schülerinnen und Schülern unterrichtet. Außerdem ist eine Ganztagsbetreuung mit 15 Plätzen im Angebot.

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